8. Rheinsteig Extremlauf
31.05.2015

Mein erster Rheinsteig Extremlauf - 35,2 km von Bonn Beuel nach Bad Honnef (1200 Höhenmeter)

Lange habe ich gezögert und überlegt, es dann aber doch gewagt – die Teilnahme am Rheinsteig-Extremlauf – kurz Rhex. Thorsten hatte sich als erster von uns entschlossen und dann auch Burkhard überzeugt, denn diese anspruchsvolle und schöne Strecke durchs Siebengebirge bietet genug Abwechslung und Trail-Charakter, um für Trail-begeisterte Läufer interessant zu sein. Das merkte man auch am Starterfeld sowie an der Salomon-dominierten Ausrüstung vieler Starter.

Der Rheinsteig-Extremlauf wurde nach einjähriger Pause in diesem Jahr durch ein neues Orga-Team ausgerichtet, die sich unheimlich viel Mühe gegeben haben. Der Start fand am Rheinufer in der Nähe des Kardinal Frings Gymnasiums statt und nicht mehr, wie in früheren Jahren, an der T-Mobile-Zentrale. Dadurch wurde die Strecke etwa um einen Kilometer länger.

Die Vorbereitung auf den Start in der Sporthalle des Gymnasiums war optimal. Das schätzt man besonders bei schlechtem Wetter, was wir in diesem Jahr aber absolut nicht hatten, denn es waren wirklich ideale Wetterbedingungen - sonnig, trocken, ca. 15 Grad!

Die ersten Kilometer legte ich mit Thorsten gemeinsam zurück, bis er dann an den ersten Anstiegen doch langsam aus meinem Blickfeld entschwand. Ich hatte großen Respekt vor der Strecke, denn ich kenne die meisten Anstiege und wusste, was da auf mich zukommt. Deshalb ging ich moderat und entspannt, aber auch nicht zu langsam an. In etwa so, wie bei einem Trainingslauf mit Burkhard, Klaus und Thorsten, wo ich mich tempomäßig meist auch etwas strecken muss. :-)

Es war interessant zu sehen, wie unterschiedlich gelaufen wurde. Manche legten bergab gleich zwei Gänge zu, bergauf holte man sie jedoch schnell wieder ein. Andere ließen sich den Berg runter rollen und zogen dafür an den Anstiegen recht gut an. Ich versuchte anfangs alles hoch zu laufen, was aber schon am Bittweg zum Petersberg nicht mehr effektiv war, so dass ich auch auf zügiges Hochsteigen umschaltete. Weitere Berge, die erklommen werden wollten, waren der Geisberg, der Drachenfels, der lange Anstieg zur Löwenburg über die Breiberge, welcher mich ganz schön forderte und erste Müdigkeit in den Beinen offenbarte.

Zum Glück erwarteten mich Klaus und seine Familie als ich fast oben war und schenkten mir durch ihre Anfeuerung wieder etwas „Rückenwind“. Außerdem baute mich die Verpflegungsstation auf, die 200m später kam. Die Verpflegungsstationen waren generell sehr gut bestückt und boten genug Getränke und Kohlenhydrate, um jedem die Kraft für die weiteren Anstiege zu spenden. Außergewöhnlich, weil nicht bei jedem Lauf anzutreffen, waren selbstgebackener Kuchen und Schokolade. Also hier konnte man sich wahrlich über die Strecke futtern. :-)

Anschließend ging es lange hinunter ins Schmelztal und dann noch einmal moderat hinauf zum Himmerich. Von dort aus ging’s zunächst sehr steil und dann stetig bergab bis nach Bad Honnef hinunter. Gefühlt lange musste dann noch durch Bad Honnef gelaufen werden bis endlich die Brücke zur Insel Grafenwerth auftauchte. Hatte man diese passiert, waren es nur noch etwa 400 m bis ins Ziel, worüber ich wirklich dankbar war, denn nun war wirklich die Luft raus.

Im Ziel empfingen mich Marion mit ihrem Sohn, die extra nach Bad Honnef gekommen waren, um uns abzuholen, sowie Thorsten und Burkhard, die schon einige Zeit vor mir ins Ziel gekommen waren. Die Zielverpflegung mit Bananen, Apfel- und Melonenstücken war ebenfalls gut und ausreichend. Das alkoholfreie Bier schmeckte jetzt nach dem vielen Iso, Wasser und den süßen Riegeln besonders gut.

Wir entspannten noch ein wenig im Zielbereich, dann fuhr uns Thorsten wieder in Richtung Start zurück, wo wir noch Burkhards Auto abholen mussten. Andere Starter hatten es nicht so gut und mussten die Straßenbahn für den Rückweg nutzen. Im Web las ich sogar von einigen, die zu Fuß zurück nach Beuel gewandert sind!

Ich fand die Strecke interessant und landschaftlich sehr schön, zum Teil ging es buchstäblich über Stock und Stein. Gerade an stark abfallenden Stücken, wie zum Beispiel vom Drachenfels hinunter nach Rhöndorf, musste man moderat und sehr konzentriert laufen.

Mit meinem ersten Abschneiden beim Rhex war ich recht zufrieden, hatte nur am Tag nach dem Lauf ziemlich „dicke“ Beine. Aber das ist bei einem Lauf mit diesem Höhenprofil auch kein Wunder... die Schmerzen vergehen, aber das Erlebnis bleibt! :-) OK

 

 

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Aufbereitung Bericht für LLG-HP: Antje + Olaf Kucher