Vom legendären Hermannslauf hatte ich schon von verschiedenen Seiten etwas gehört. Dieses Jahr wollte ich auch dabei sein und angeregt durch einen Arbeitskollegen, der den Lauf schon mehrfach erfolgreich bestritten hat, meldete ich mich am 06. Januar um 00:14 Uhr an. Um ca. 8:30 Uhr war der Lauf schon mit 7000 Anmeldern ausgebucht, wie ich hörte.

Am Ende waren es zwar fast 1500 Läufer weniger im Ziel, aber trotzdem ist das für einen Landschaftslauf ein enormes Teilnehmerfeld! Und das merkt man auch! Ein Großteil der Teilnehmer wird am Morgen vor dem Start mit Bussen von Bielefeld nach Detmold zum Hermanns-Denkmal befördert, wo um 11 Uhr der erste Startblock auf den Weg geschickt wird.

Dieser Weg nach Bielefeld zur Sparrenburg hat so einiges zu bieten. Steil abfallende Streckenabschnitte, die ordentlich in die Beine gehen genauso wie einige kurze, aber knackige Anstiege, oder auch wellige Höhenwege. Es geht meist über Waldwege, aber auch sandige Wege, Asphaltstraßen und Kopfsteinpflaster (beim Durchlaufen von Oerlinghausen) sowie nicht zu vergessen, die berühmten Treppen bei Lämmershagen. Die letzten Kilometer läuft man fast nur noch bergab, hier kann man noch einmal Gas geben wenn es noch geht. Dafür ist aber der Streckenabschnitt von km 19 bis 25 aus meiner Sicht der Anstrengendste, weil man bis hier schon Pulver verschossen hat, aber dann noch einmal etliche Höhenmeter bewältigen muss.

Am Anfang ruhig angehen? Das geht hier kaum, weil es erst einmal (bis km 5) nur bergab geht. Deshalb war dieser Streckenabschnitt bei mir auch der Schnellste. Ich bin alle Anstiege recht gut hochgekommen, das hatte ich ja auch trainiert. Aber das schnelle Bergablaufen und das häufige Umschalten zwischen bergan und bergab, das hat meine Beine am Ende doch ziemlich zermürbt, so dass ich die 59 sec, die mir für eine Zeit unterhalb der „Schallmauer“ von 2:30 h gefehlt haben, irgendwo auf der Strecke liegen gelassen habe - vermutlich auch zwischen km 19 und 25. Die Oberschenkel-Muskulatur war bei mir abwechselnd fest und einige Meter nach dem Berg dann wieder locker - und so war es ständig!

Es ist ein landschaftlich schöner Lauf, der aber auch ein großes Zuschauerinteresse weckt. Selbst mitten im Wald stehen viele Zuschauer an der Strecke! Noch mehr sind es in den Orten an der Strecke, wie Oerlinghausen und Lämmershagen, sowie am Ziel vor der Sparrenburg. Kein Wunder, der Lauf ist auch ein regionales Großereignis und jeder Läufer/Sportler aus Bielefeld, Detmold und anderen Orten der Region muss diesen Lauf einfach einmal miterleben, entweder laufen oder wenigstens wandern (auch Wanderer und Walker gehen auf die Strecke - es gibt auch noch einen Mini-Hermann für die Jüngsten Teilnehmer über 2,5 km an der Sparrenburg in Bielefeld). Die Meisten davon nehmen jedes Jahr immer wieder teil! So auch Thomas, mein Kollege, der den „Hermann“ schon ungefähr 13-mal bezwungen hat.

Auch ich habe den „Hermann“ sicher nicht zum letzten Mal bezwungen. Ich überlege aber noch, welcher Lauf mir nun mehr gefallen hat, der Rennsteiglauf in Thüringen oder der Hermannslauf? Ich glaube, darauf gib es nur eine Antwort – beide! OK

Der Hermannslauf unterscheidet sich von den meisten Laufveranstaltungen. Hier einige Punkte, die ihn zu einem besonderen Erlebnis machen:
• Der Hermannslauf ist keine Rundstrecke, sondern
führt vom Hermannsdenkmal bei Detmold zur Sparrenburg
in Bielefeld, immer nur in eine Richtung.
• Um zum Start zu gelangen werden alle Teilnehmer
morgens mit Bussen zum Hermannsdenkmal gefahren. Zu diesem Zweck sind über 120 Busse im Einsatz.
• Der Start ist direkt vor dem Hermannsdenkmal, also zu Füßen von Hermann, dem Cherusker.
• Da das Hermannsdenkmal auf der Grotenburg ( so
heißt der Berg ) steht, geht es die ersten Kilometer
nur bergab.
• Der Hermannslauf führt überwiegend auf dem Hermannsweg über die Höhen des Teutoburger Waldes. Bergauf und bergab, da wird die Strecke nie langweilig.
• Das Ziel ist auf der Promenade direkt vor der Burg auf dem Sparrenberg, mitten in Bielefeld, oberhalb der Altstadt.

 

Profil Hermannslauf

 

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Aufbereitung Bericht für LLG-HP: Antje + Olaf Kucher