Vereinsausflug nach Köln - 01.11.2012

Seit 2004, wo wir eine herrliche Paddeltour auf der Sieg von Siegburg bis zur Siegfähre unternahmen, haben wir nun jedes Jahr einen Ausflug mit den Mitgliedern und Freunden der LLG unternommen. Wann es wohin geht ist stets der Extrakt aus den Vorschlägen der Mitglieder, die meist bei der Jahreshauptversammlung im Frühjahr geäußert werden, um dann in der Folgezeit durch den Veranstaltungswart zur Vervollkommnung gebracht zu werden. Bei der JHV 2012 stellte sich HarryB als Veranstaltungswart zur Verfügung und wurde gewählt. Er hat dann in Folgezeit mit BirgitL den Museumsbesuch in Köln, im Sport- und Olympiamuseum, vorbereitet und durchgeführt.

Als Termin wurde der Feiertag 1. November gewählt, aber dennoch war der Tag zeitlich etwas belastet, da viele Mitglieder der LLG noch einem anderen Versammlungs-/Feiertermin nachkommen wollten. Gleichwohl brachte Harrys Werben und sehr gute Vorbereitung deutlich über 30 Zusagen zusammen, was lange nicht abzusehen war.

Der Tag kam mit Novemberwetter daher und da war ein Aufenthalt in einem Museum nicht der schlechteste Ort, aber 5 Mitglieder entschieden sich für die Alternative zum Museumsbesuch und die hieß: Segwayfahren.

Mit Gruppentarif der DB oder Fahrgemeinschaft wurde angereist und wir trafen uns im Foyer des Museums. Gegen 15 Uhr übernahm Karl Lennartz als Museumsführer und gab eine kurze Einweisung. Er stellte u.a. seinen Lieblingsstudenten Herrn Grimm vor und die in jeweils 13 aufgeteilte Gruppe zog mit Herrn Grimm und Karl los. 2 Stunden waren eingeplant und wollte man nur zu jedem Exponat nur einen Satz sagen, würde man 9 Stunden im Museum verweilen müssen.

Ich war in der Gruppe von Herrn Grimm, der sich durch sportliche Geschehnisse und Ereignisse vom Altertum bis in die jüngere Vergangenheit vorarbeitete. Es war anstrengend für ihn, aber auch für uns, seinen Ausführungen zu folgen, denn ca. 25 Kinder mittleren Alters veranstalteten einen ziemlichen Lärm, der zeitweilig keine Verständigung zuließ. Das nahm ich zum Anlass, moderat auf die beiden Betreuer einzuwirken, was sich dann im Dezibelbereich bemerkbar machte. Herr Grimm setzte einige Schwerpunkte, denn alles anzusprechen ist, wie gesagt, völlig unmöglich. Die einen waren von den Proportionen des alten Herkules sichtlich angetan, während andere sich über die "zweckmäßige" Turnbekleidung für Damen erheitert fühlten. Gleichwohl waren diese Textilien aus heutiger Sicht ein Scherzartikel, aber 2500 Jahre zuvor konnten sie sich nicht mal diese Klamotten leisten und turnten vor den Zuschauern im Geburtsanzug herum.

Die Palette der dargebotenen Sportarten oder sportablauforganisatorischen Dinge, wie ein Wettbüro, waren enorm vielfältig und konnten in der kurzen Zeit in ihren historischen Dimensionen und aktuellen Bezügen nur oberflächlich wahrgenommen werden. Ob es die Olympiafackeln waren, mit denen Feuer entzündet und durch Länder und Kontinente transportiert worden ist, oder metallene und gläserne Meriten der einstmaligen Handballhochburg Gummersbach, oder das in Köln besonders verwurzelte "Fahren auf 2 Rädern", was über viele Jahrzehnte besonders als 6-Tage-Rennen bekannt war oder als "Rund um Köln" die Massen ansprach.

Auch etliche Mitmach- und Mitfühlstationen gibt es im Museum. So sah man den unerschrockenen NorbertT auf einem schnittigen Rennrad sitzen, um mächtig Wind zu machen, denn mit den Umdrehungen der Tretkurbel wurde ein Windrad aktiviert und Norberts letzte Haare legten sich in den Wind.

Mit vielen Eindrücken und mächtig vielen Bildern im Kopf war die Führung beendet und wir trafen uns wieder im Foyer, wo wir auf die Segwayritter trafen, die sich im Regen auf den Straßen Kölns vergnügt hatten. Linke Rheinseite runter bis zur Hohenzollernbrücke (Tausende Schlösser am Brückengitter von immer noch und wieder und ehemals verliebten Menschen, haben mich sehr beeindruckt), kurzer Stopp für einige Starfotos, dann über die Brücke zum Messegelände. Auf abgesperrtem Terrain Slalom fahren mit Hüftschwung, schnelle enge Kurven, ein Mülleimer musste dran glauben, Hüftschwung war zu rasant. Weiter über die Deutzer Brücke und zurück zum Rheinauhafen und zum Start.
Fazit: Trotz Regen, Wind und Kälte waren alle begeistert und wollen im Sommer in Bonn das Ganze wiederholen.

Um 17 begaben wir uns nach einem kleinen Fußmarsch in das Brauhaus Malzmühle, wo neben Kölsch auch kölsche Gerichte von einem kölschen Köbes und kölscher Gemütlichkeit offeriert wurden.

 

Es ging alles rucki zucki, mit den immer wieder gefüllten Kölschkranz und den diversen Gerichten, die alle irgendwie kölsch waren, ohne Ausnahme, denn Manfreds, Dagmars und Gabys Muscheln sind am Mülheimer Ufer eingesammelt worden. Der forsche und rustikale Köbes merkte schnell, dass wir nicht vom Fach waren und "scherzte" mit uns rum. Aus der nachfolgenden Kölsche Sprüche Palette hatte er einige drauf und spulte diese zeit- und formgerecht ab.

Dem dun die Koche nit mieh wieh.
(Übers.: Dem tun die Knochen nicht mehr weh.) Der hat es hinter sich und schaut sich bereits die Radieschen von unten an.
Jedem Jeck jefällt sing Mötz.
(Übers.: Jedem Verrückten gefällt seine Mütze.) Wer von Grund auf „Jeck“ ist, hat natürlich auch ein Anrecht auf seinen miserablen Geschmack.
Leje wie ene Dudezeddel.
(Übers.: Lügen wie ein Totenzettel.) Auf diesem steht ja auch immer, dass der Verstorbene der beste, klügste und mildtätigste Mensch auf Erden war.
Nä, nä, Marie, es dat hee schön!
(Übers.: Nein, nein, Maria, ist das hier schön!) Der richtige Kölsche fühlt sich überall zuhause.
Pass op, ich kann Mikado!
(Übers.: Pass auf, ich kann Mikado!) Ob Mikado eigentlich ein Geduldsspiel ist, spielt hier keine Rolle. Wenn einem jemand krumm kommt, ist dies die richtige Drohung.
Wenn de jeck weeß, fängk et em Kopp aan.
(Übers.: Wenn Du verrückt wirst, fängt das im Kopf an.) Eigentlich ganz logisch. Allerdings ist der Kölner auf diese Entdeckung sehr stolz und bringt den Spruch natürlich sehr oft an.
Dat kann mer keinem Äsel in et Oor schödde!
(Übers.: Das kann man keinem Esel ins Ohr schütten.) So miserabel schmeckt das.
Ovends danze un springe, morjends de Botz net finge.
(Übers.: Abends tanzen und springen, morgens die Hose nicht finden.) Gerade zu Karneval trifft diese Weisheit auf viele Kölner/innen zu.
Do bruch mer doch nit jlich schäle Kopp ze sage.
(Übers.: Da braucht man doch nicht gleich schielender Kopf zu sagen.) Wird benutzt, zwischen der Erkenntnis, etwas Falsches getan zu haben und der Schimpfkanonade des Gegenübers.
Drückzehn Handwerker sin veezehn Unjlöcker.
(Übers.: Dreizehn Handwerker sind vierzehn Unglücke.) Die kölsche Variante von „viele Köche verderben den Brei“.
Jet in de Maue han.
(Übers.: Etwas im Ärmel haben.) Also dicke Muckis haben.
Mach net esu vil Drömeröm!
(Übers.: Mach nicht so viel Drumherum!) Eine wirkungsvolle Aufforderung an den Kölner, seine Erzählung auf den Punkt zu bringen.
Dä hät nix zo kamelle!
(Übers.: Der hat nichts zu schimpfen!) Der soll mal besser still sein.
Besser Unrecht ligge wie Unrecht dun.
(Übers.: Besser Unrecht leide, als Unrecht tun.) Ein sehr nobler Leitspruch für den doch edlen Kölner.

Auch hier hielten wir es ohne Mühe zwei Stunden aus und nach Gerichten und Geschichten, nach Wasser und Bier fuhren wir wieder in unsere Reviere zurück. Karl und Herbert haben wir gedankt, aber meine kurze Beschreibung soll auch mit unserem Dank an die Macher für das Erlebten enden. UdoL

Weitere Fotos zum Vereinsausflug findet Ihr in der Bildergalerie

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Aufbereitung Bericht für LLG-HP: Antje + Olaf Kucher