Unser Vereinsausflug in diesem Jahr (am 25.09.2010)...
...führte uns in den Wald, genauer in den Waldklettergarten Sankt Augustin.
Folgender Ablauf war von unserer Veranstaltungswartin Marion geplant:
Ankommen auf dem Eventgelände
Begrüßung
Sicherheitseinweisung
Hochseilgarten mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden
FlyingFox (110 m Seilbahnfahrt)
Dauer ca. 2,5 Stunden
Für alle, die nicht klettern wollten, eine Wanderung mit Birgit Lennartz im Pleistal
Anschließendes gemütliches Beisammensein mit Grillen
So sah Udo das Geschehen:
Nachhaltigster Vereinsausflug seit Jahren - vor allem für die Muskeln.
Gemeinhin ist bekannt, weil es immer wieder behauptet wird, dass LäuferInnen oberhalb der Gürtellinie nur wenig und in den Armen eigentlich gar keinen Muskelkater bekommen könnten. Seit dem 25.09. wissen mindestens 24 Nasen der LLG, dass an dieser Behauptung zu wenig dran ist, um sie zu glauben, denn der Schmerz an und in besagten Gliedmaßen und Oberkörper ist schon gut ausgeprägt und geht am Montag und Dienstag in seine heiße Phase. Das vorweg, damit dieser Mär endlich die Stirn geboten werden kann, zumindest in unserer Gegend.
Um die 30 LäuferInnen der LLG hatten am letzten Samstag im September ihren Spaß - in den Bäumen. Allerdings zogen 6 der 30 eine Wandereinheit im Pleistal vor und stießen zum abendlichen Grillen dazu. Hangeln und Klettern, Ziehen, Steigen mit Haut und Haar stand auf dem Plan. Das Hangeln nahmen einige so Ernst, dass sie die Anreise nach Hangelar verlegten und erst per Handy eingefangen werden mussten. Marion hatte das Ganze eingefädelt und wusste natürlich Bescheid, was auf uns Unbedarfte zukam.
Nachdem wir mit einigen Regeln vertraut gemacht worden waren, wurde der Krankenstand abgefragt. Da waren durchaus einige nette Sachen dabei, aber es wollte sich keiner dafür melden und der Abfragenden entfloh: "Mensch seid ihr aber gesund!" Gut, am Durchschnitt der Bevölkerung könnten wir keinen Allgemeinmediziner am Leben halten, vielleicht einen Operateur, der mit Knochensägen umzugehen versteht, aber sie musste alles mit Nein ankreuzen. Dann unterschrieben wir und behangen mit diverser Ausrüstung und behelmt wanderten wir in Gruppen ins Unterholz. Es erfolgte eine weitere aber höchst wichtige Einweisung mit Vor- und Nachmachen.
"Alle wollen nach oben" oder "wer hat sich nicht schon mal abgeseilt" waren für die nächsten Stunden gar hilfreiche Begleiter. Am Freitag schüttete es unaufhörlich, aber unser Samstag war fast ein Sonnentag. Erst zu später Stunde konnte der Himmel das Wasser nicht mehr halten. Im Regen wäre es für uns alle deutlich enger und beschwerlicher geworden.
Unser Gruppenführer wollte zunächst mal den Chorgeist und Zusammenhalt sowie die körperliche und geistige Frische seiner Gruppe testen. An einem Seil durften wir fast 1,50 m weit schwingen und auf Holzscheiben und in Fahrradreifen landen – beidbeinig versteht sich. Unserer Gruppe gehörte der staatliche geprüfte Hüpfburgentester Dierk an, der auf Grund seiner fulminanten Erfahrung die Sache theoretisch sofort drauf hatte. Trotzdem landeten alle, beidbeinig und in der vorgegebenen Zeit. Das erste Lob konnte eingefahren werden und machte bereit und begierig auf neue Taten über der Erde, knapp unter dem Himmel.
Nur Wenige Meter entfernt stand eine Wand, die in den Himmel ragte. An ihr befanden sich blaue und gelbe, unterschiedlich geformte Knöpfe, Schalen oder Griffe. Perfekt angeseilt, von der ganzen Gruppe gesichert machten wir uns einzeln auf den Weg. Gut, es war steil, eigentlich sogar senkrecht, aber z.B. Corinna, die gut aussieht, auch an der Kletterwand, legte die Strecke nach oben schneller als auf dem Boden zurück. Einige taten sich hier etwas schwerer, da völlig neues Terrain. Und Antje wollte spaßeshalber Flossen anziehen, da sie mit diesen Dingern schneller ist, als mit den leicht verschlammten Tretern, was ihr aber aus Chancengleichheit verwehrt wurde. Es war eine tolle Übung und nicht nur für die Finger.
An dieser Wand hatten wir dem Gruppenführer unserer Reife für höhere Regionen bewiesen und über eine Strickleiter ging es dann ca. 8 m in die Baumwipfel und da hielten wir uns dann für die nächsten 2 Stunden auf. Nie im Leben würde einer von uns von sich aus auf solche Idee kommen, aber in der Gruppe, gut gesichert, auf vertrauensvoll wirkenden Gerätschaften, war es ein ganz tolles Erlebnis.
Die zu durchsteigenden Bahnen aus Seil, Metall und Holz waren mal so und so, aber einige waren deutlich mehr so, dass es zu dem nachhaltigen Erlebnis, wie eingangs beschrieben, kommen sollte. Also Erholung und Anstrengung wechselten sich ab und es war grandios zu sehen, wie dem einen oder anderen die Sicherheit befiel, sich immer mehr zuzutrauen, wie sich die Falten im Gesicht gegen Lachfalten tauschten. Das Vertrauen in das eigene Können, ohne zu viel zu riskieren, nahm zu und prägte unsere Gruppe lange. Irgendwann waren dann alle Gruppen miteinander ver- und gemischt und man beobachtete die Techniken und gab sich Tipps und Hilfen.
Auch von unten wurden wir ermutigt oder gar bewundert, was Allen Freude machte. Noch eifriger als wir, waren die Fotoapparate, die wohl um die 3.000 Bilder gesammelt hatten.
Bodenhaftung erlangten wir in flotter Fahrt, die von einem hohen Turm an einem Seil, sitzend in der Sicherung des Gurtgeschirrs, über einen Teich auf seine andere Seite erfolgte. Mit 30 km/h fegten wir nach unten und in 10 Sekunden hatte uns der Boden wieder. Alle waren gelöst und locker und die Münder standen nicht still. In jedem steckten ganz neue Erfahrungen und Erlebnisse, die man wohl erst in einigen Tagen umfangreich verarbeiten muss.
Den Abschluss fand dieser schöne Nachmittag mit Thorsten am, nicht auf, am Grill, wo er mitgebrachtes Grillgut zu Essbarem verwandelte. Allerlei Salate und Getränke wurden Stück für Stück abgearbeitet, denn klettern macht nicht nur lustig sondern auch durstig. udo
So ist es fotografisch dokumentiert: weitere Fotos in der Bildergalerie
Aufbereitung Bericht für LLG-HP: Antje + Olaf Kucher