Blick vom Telegrafenberg

35. Königsforst-Marathon am 28. März 2009

Berichte: Franz Lämmlein | Norbert Tesch | Gerd Dürr

Links: Homepage Königsforst-Marathon | Ergebnisse 2009

 

Bericht Franz:

Franz LämmleinNach 3 Jahren stand mal wieder der Königsforst-Marathon auf dem Plan. Glücklicherweise hatte der Regen kurz vorm Start aufgehört und das Feld setzte sich pünktlich um 14 Uhr in Bewegung. Meine Zielzeit lag bei 3h10; ich kam gut ins Laufen - vielleicht zu gut. Denn mit 1h31 war ich bei der Hälfte wohl zu schnell.

Jetzt kam die einsame zweite Runde - die Halbmarathonis waren von der Strecke, vor mir keiner, hinter mir keiner. Einsam klapperte ich die KM ab, bis zur KM-Marke 35 war alles noch im grünen Bereich, dann wurde es unheimlich schwer. Die zu schnelle 1. Runde forderte ihren Tribut; mit 3h10:02 hatte ich mein Ziel erreicht, mir aber auch das Leben selber etwas schwer gemacht.

198 erreichten das Ziel, 7 Läufer blieben unter 3 Stunden. So qualitativ stark war dieser Lauf schon lange nicht mehr besetzt gewesen.

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Bericht Norbert:

Norbert TeschSehr viele hatten sich aufgemacht zu dem Lauf in der "grünen Lunge" von Köln, dem Königsforst. So war es schwer, zu den Parkplätzen zu kommen und ich entschied mich, das Auto früh stehen zu lassen und mich schon auf dem Weg ein wenig warm zu traben. Nachdem ich mich in die - zu der Zeit - völlig überfüllte Halle zu Udos Stand vorgearbeitet hatte, wo ich auch noch Birgit und Achim Neitzel traf, ging es schon bald los.

Das vorgezogenene Aprilwetter war für viele wie ein Lotteriespiel und die Teilnehmer des Halbmarathons hatten Glückslose gezogen. Bei Temperaturen von ca. 10°C ließ es sich auf Wald- und asphaltierten Wegen trefflich laufen und ab und zu schaute sogar die Sonne um die Bäume herum. Schade, dass es nicht schon grüner war.

Der Streckenverlauf auf den ersten 5 km führte zuerst stetig hoch, dann ging es wiederum ca. 5 km herunter. Auf den zweiten 5 km überholte mich beim Herunterlaufen ein Läufer, mit dem ich mich nach ca. 15 km von den anderen aus der Gruppe abgesetzt hatte. Die ersten 10 war ich planmäßig mit 42 min angegangen, die nächsten 5 hatten wir dann in schnelleren 20 min hinter uns gebracht. Wir wechselten uns ständig mit der Führungsarbeit ab und konnten auch noch bis 20 km einige Läufer einsammeln. Allerdings ging es wieder mehr hoch und das machte sich doch in den Beinen deutlich bemerkbar. Auf dem letzten km, auf ansteigendem Kurs, hatte ich dann noch ein paar Körner mehr.

Die Zielverpflegung war prima und der Lauf insgesamt sehr schön. Mit der Zeit von 1:28:12 h war ich auf dem nicht sehr einfachen Kurs zufrieden. Auch Achim, den ich kurz danach im Ziel traf und Birgit, die ich noch auf den letzten Metern anfeuerte, liefen gute Zeiten.

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Bericht Gerd:

Wolfgang Menzel und Gerd DürrBereits zum 35. Mal wurde am Samstag, den 28. März 2009, der Königsforst Marathon am Ostrand von Köln, zwischen Bergisch-Gladbach, Refrath und Köln, ausgetragen. Einmal, so erinnere ich mich, fiel dieser Lauf vor vielen Jahren wegen Überschwemmung aus. Dennoch nennt der Veranstalter seinen Lauf „hochwasserfrei“.

Der Königsforst hat sich unter Kölnern zu einer Kultgegend entwickelt. Anders konnte es auch nicht sein in Köln. Irgendwann stellten humorvolle Zeitgenossen fest, dass sich im Königsforst der höchste Punkt von Köln befindet, der „Monte Troodelöh“ mit knapp über 118 Metern. Am 12. November 1999 fand die „Erstbesteigung“ statt. Seitdem gibt es am Gipfelfelsen sogar ein Gipfelbuch. Die Halbmarathonrunde geht genau an diesem Punkt vorbei. Über die Erstbesteigung gibt es unter http://www.monte-troodeloeh.de/ sogar einen Filmbericht. Der Königsforst ist halt Kult – und der Königsforst -Marathon ist es auch. Anders ist die seit Jahren relativ gleichbleibende Begeisterung für diese Laufveranstaltung nicht zu erklären.

Neben kürzeren Strecken für Kinder und Laufnovizen besteht das Sahnestückchen der Laufveranstaltung aus der Halbmarathonrunde im königlichen Wald. Hier veranstalteten schon die Grafen von Berg ihre sog. Hetzjagden. Gehetzt wurde allerdings das Getier – heute hetzen wir hier uns selber durch das Grün. Die Strecke ist als relativ flach zu bezeichnen und führt nur an wenigen Stellen kurz über Asphalt, aber völlig verkehrsfrei. Der Lauftermin liegt günstig, leider nicht immer wettergünstig, um sich hier für größere Dinge im Laufe des Jahres vorzubereiten. So ist es nicht Achim Neitzelverwunderlich, dass sich am 28.03. um 14 Uhr über 600 Läufer und Läuferinnen auf die Halbmarathondistanz begaben, begleitet von ca. 200 Marathonis. Eine bunte Mischung von Ausdauersportlern bevölkerte während der ersten Runde den Königsforst und die zahlreichen Halbmarathonis verleiteten bestimmt den ein oder anderen Marathonläufer zu einem gewagten Anfangstempo. Der Starter, der hier bereits Erfahrung sammeln konnte, widersteht der temporeichen Verführung, und lässt das Hauptfeld der Ein-Runden-Läufer gelassen an sich vorbeiziehen. So auch Wolfgang Menzel und Gerd Dürr, seit letztem Jahr ein eingespieltes Duo bei diesem Lauf.

Birgit Neitzel„So, jetzt sind wir unter uns“, sagten sich die Beiden wie letztes Jahr nach der Vollendung der ersten Runde und horchten bei Km 25 erst mal in sich hinein. Wolfgang Menzel entschied sich für den gemütlicheren Teil und verlangsamte noch einmal, so dass eine Endzeit von 4.51 als Vorbereitung für den Vancouver-Marathon heraus sprang. Gerd Dürr, den Leipzig-Marathon in 3 Wochen vor Augen, rollte das Feld von hinten auf und kam bei 4.06 in das mittlerweile doch recht verwaiste Ziel. Beide waren noch sehr beeindruckt von dem Augenblick, als Birgit Neitzel sie nach ca. 4 Km überholte, kurz lächelnd „Hallo“ sagte, so in der Art, „Mensch was seid ihr lahm“ und sich im Ziel eine neue Bestzeit in das Lauftagebuch mit 2.03 eintragen konnte (wenn sie denn ein Lauftagebuch führt).
Ungelogen Birgit: Es kam uns beiden so vor, als flögest du an uns vorbei. Wir konnten dir nur staunend nachschauen.

Mit einer Zeit von 1.34 belegte Ehemann Achim den 80. Platz in der Gesamtwertung und konnte so schon einmal warme Sachen für seine Frau bereit halten.

Franz Lämmlein unterstrich seine dauerhafte Spitzenform mit einer Endzeit von 3.08 und dem Sieg in der AK 55. Seine Zeit trug wesentlich dazu bei, dass sich in der Addition mit Menzel und Dürr noch ein 4. Platz in der Mannschaftswertung ergab.

Norbert Tesch belegte mit 1.28. den 40. Platz in der Gesamtwertung und den 4. Platz in der AK 50. Eine AK, die am heutigen Tage sehr gut besetzt war.

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Aufbereitung Bericht für LLG-HP: Antje + Olaf Kucher