Nahezu ideale Bedingungen lockten am Samstag des letzten November-Wochenendes zahlreiche Läuferinnen und Läufer an den schönen Baldeneysee am südlichen Stadtrand von Essen. Kaum Wind, Temperaturen um die 4 Grad und eine flache und trockene Strecke waren die Randbedingungen für eine gelungene Veranstaltung von TUSEM Essen Leichtathletik. Ein I-Tüpfelchen erhielt sie zusätzlich durch den neuen Streckenrekord, den Maciek Miereczko vom TV Refrath in einer Zeit von 1:06:39 h im Halbmarathon aufstellte.
Die zum 18. Mal ausgetragene Veranstaltung ist eine feste Größe in der Region. Dies liegt nicht zuletzt an der perfekten Organisation und den meist guten Bedingungen am Baldeneysee. Die flache Pendelstrecke ermöglicht sehr gute Zeiten über die beiden Strecken von 10 km und Halbmarathon. Sofern die Spaziergänger und einige Radfahrer Rücksicht nehmen, kann man ungestört laufen und hat mehrere Kilometer lang einen freien Blick auf den See. Ab und zu wird man sogar von Ruderern oder Kanuten angefeuert. Der Hauptanlaufpunkt ist die Sporthalle Kupferdreh, in deren Nähe es genügend Parkplätze gibt. Hier kann man sich umziehen und selbst bei schlechtem Wetter gut auf den Start vorbereiten. Nach dem Zieleinlauf kann man hier warm duschen und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. In der Turnhalle wird anschließend auch die Siegerehrung (Gesamtwertung + Altersklassen) durchgeführt. Die Zeitnahme erfolgt über Realtime-Chip.
Am Start unter der ehemaligen Eisenbahnbrücke über den Baldeneysee geht es zwar etwas eng zu, aber es herrscht immer gute Stimmung. Die Zuschauer können das Starterfeld von der Brücke aus gut beobachten und fotografieren. Nur wenige Kilometer nach dem Start zieht sich das Feld der Läufer dann schon weit auseinander. Ein schöner Effekt der Pendelstrecke ist, dass man immer wieder Vereinskameraden oder andere Läufer auf der Gegenseite sehen und anfeuern kann. Es gibt zwei Verpflegungsstellen an der Strecke mit Wasser, Iso-Getränk oder Tee.
Unser Verein, die LLG St. Augustin, war in diesem Jahr mit 4 Startern vertreten: Antje, Karl-Heinz, Gerd und Olaf. Wir trafen uns in der Sporthalle ca. 1 h vor dem Start. Nachdem wir uns rund um die Sporthalle schon etwas warmgelaufen hatten, gingen wir rechtzeitig zum Start, um nicht zu weit hinten im Feld zu stehen. Nachdem die letzten Läufer des um 12:45 Uhr gestarteten 10-km Laufes im Ziel waren, startete pünktlich um 14:05 der Halbmarathon.
Es ging wie immer gleich flott zur Sache. Ich schloss mich nach einigen Kilometern einer Gruppe von 3 Läufern an. Nicht weit hinter mir liefen Karl-Heinz und Gerd. Antje sah ich jeweils nach den Wendestellen. Das Laufen in der Gruppe war Klasse und motivierte mich, dran zu bleiben. Aber ab km 15 spürte ich, dass ich das hohe Anfangstempo nicht mehr ganz halten konnte. Große Bewunderung hatte ich für zwei ältere und weißhaarige Läufer, die mich überholten und sich bei der Siegerehrung als M60-er herausstellten! Mehrmals kam mir der führende Läufer entgegen, der zu den nachfolgenden Läufern einen großen Abstand herausgelaufen hatte. Für mich blieb im Ziel die Uhr bei 1:30:06 stehen, was mich natürlich ein wenig wurmte, denn sicher wäre auch eine Zeit unter 1:30 h möglich gewesen.
Schon kurz nach mir kamen dicht hintereinander Gerd und Karl-Heinz ins Ziel. Mit ihren guten Zeiten von 1:31:40 und 1:31:48 belegten beide jeweils Platz 2 in ihrer Altersklasse. Nach einem gemeinsamen Foto wollte ich Antje etwas entgegenlaufen. Eigentlich müsste sie auch bald kommen. Meine Beine waren aber noch etwas hart, so dass ich zu Anfang lieber ging, statt zu laufen. Endlich kam Antje. Mit einer Endzeit von 1:45:22 brauchte sie nicht unzufrieden zu sein. Schließlich belegte sie mit dieser Zeit Platz 19 von 108 Teilnehmerinnen und Platz 6 ihrer Altersklasse. Besonders schön war für uns , dass unsere Freunde (Mo und Dietmar mit Sohn Jan Niklas) in Höhe vom Haus Scheppen an der Strecke standen und uns jedes Mal anfeuerten und fotografierten, wenn wir diese Stelle passierten. Das war eine schöne zusätzliche Motivation!
Nach dem Duschen und Umziehen trafen wir uns noch mit Karl-Heinz und seiner Frau in der Sporthalle. Wir wollten die Siegerehrung noch abwarten. Es wurden neben den Gesamt- und den Altersklassensiegern auch die teilnehmerstärkste Mannschaft geehrt, diesmal die Lübbecker Berglöwen, die auch für mächtig viel positive Stimmung sorgten . Es lohnt sich auch immer, auf die schön gestalteten Urkunden zu warten. Etwa gegen 18 Uhr traten wir dann die Heimreise an, die zum Glück ohne Staus und Behinderungen verlief, so dass der Tag für uns dann bei einem gemütlichen Tee zufrieden und entspannt ausklingen konnte. OKu