Wie sollte ein Waldlaufschuh oder heute Trailschuh beschaffen sein?

Ein Bericht von Birgit Lennartz

Gab es in den Anfängen der Laufbewegung nur den Begriff Laufschuh, so sind heute für jede Streckenlänge und jedes Gelände spezielle Laufschuhe auf dem Markt. Die ersten hiesigen Laufschuhe waren meist für Waldboden konzipiert, bis Nike mit Schuhen auf den Markt kam, die mehr für die Straße gedacht waren, da dies der vorwiegende Untergrund in den USA ist. Heute gibt es neben reinen Straßenlaufschuhen und Schuhen für Straße und festen Untergrund auch sogenannte Trail-Schuhe für schwieriges und unebenes Gelände. Anfangs waren diese Schuhe recht schwer und klobig. Einer der ersten war wohl der Marathon Training von adidas. Was unterscheidet den Trail-Schuhe von einem anderen Laufschuh? Der Sportschuh besteht aus dem Schaft (=Obermaterial) und dem Schuhboden, der sich in Lauf- bzw. Außensohle und Zwischen- bzw. Mittelsohle unterteilt.

Der Schaft umschließt, schützt und führt den Fuß. Eine zusätzliche Verstärkung der Zehenbox ist natürlich bei Trailschuhen wichtig. Lange Zeit dominierte Leder als Schaftmaterial. Es nimmt aber Nässe auf, wird dann schwer und dehnt sich aus. Es trocknet nur langsam und ist recht pflegebedürftig. Heute finden wir meist Nylon und weitere synthetische Materialien. Bisher hat es die Industrie noch nicht geschafft, wasserdichte Schuhe herzustellen, die auch für Läufer geeignet sind. Zumindest sollten Trailschuhe wasser- und schmutzabweisend sein. Dies ist auch der Grund, dass sie nicht weiß, sondern eher in dunkleren Naturfarben gehalten sind.

Der Schaft wird auf der Sohle befestigt. Früher gab es nur die Brandsohle, wobei der Schaft aufgeklebt bzw. verzwickt wurde. Neben dieser konventionellen Machart kam, vor allem für Wettkampfschuhe die Mokassin-Machart auf, bei der das Schaftmaterial auf der Unterseite zusammengenäht wird. Hinzu kommen heute noch Kombinationen dieser beiden Fertigungsmöglichkeiten. Da bei der Brandsohle eine größere Festigkeit gegeben ist und der Vorfuß noch zusätzlicher gegen Steine u. ä. geschützt wird, ist sie meist bei Trailschuhen zu finden.

Die Außensohle besteht aus Karbongummi, dass kälte- und hitzebeständig und relativ abriebfest ist. Sie soll den Fuß vor Steinen, Wurzel u.ä. schützen und eine gewisse Griffigkeit aufweisen. Es sollten sich aber keine Steinchen und Schmutz im Profil festsetzen.

Für die Mittelsohle gelten die gleichen Empfehlungen wie bei anderen Laufschuhen auch. Sie sollte nur nicht zu dick sein um die Umknickgefahr zu dämmen und einen besseren Bodenkontakt zu geben.

Wichtig sind auch eine gute Fixation im Mittelfußbereich, da der Fuß sonst beim Bergablaufen nach vorne rutscht. Aus selben Grund sollten die Zehen mindestens einen Fingerbreit Platz nach vorne haben.

Ein weiterer Aspekt ist das Schnürsystem. Bei der Lochschnürung, wo der Schnürsenkel durch direkt in das Schaftmaterial eingestanzte Löcher gezogen wird, kann es kaum zu einem Verrutschen der Schnürsenkel kommen und der Schuh sitzt auch sehr fest. Nur ist das Anziehen von Schuhen mit dieser Schnürart etwas mühseliger. Bei der Ösenschnürung lässt sich der Schuh durch das Einfassen der Löcher mit Kunststoff oder Metallösen einfacher schnüren. Das bessere Gleiten der Schnürsenkel wirkt sich aber natürlich auch auf den festen Sitz des Schuhs am Fuß aus. Er ist nicht mehr ganz so fest wie bei der Lochschnürung.

Bei dem dritten Schnürsystem, der Ghilly-Schnürung, werden große Schnürösen aus Kunststoff oder Nylon angenäht. Das Zubinden der Schuhe gestaltet sich sehr einfach. Nur kann der Schuh jetzt nicht mehr an verschiedenen Stellen unterschiedlich fest geschnürt werden.

Kombination von Loch- und Ghilly-Schnürung, im Einstiegsbereich Ghilly-Schnürung, weiter oben Lochschnürung, haben sich bewährt.

Weitere Schnürungsvarianten können durch die Art und Weise der Schnürsenkelführung erzeugt werden.

Inzwischen hat fast jede Sportartikelfirma die Laufschuhe anbietet auch Trailschuhe. Die Preise liegen zwischen 90-120 Euro. Hier Empfehlungen zu bieten, ist wie bei Laufschuhen allgemein schwierig, da jeder Fuß anders ist, jeder seinen eigenen Laufstil hat und so jeder mit einem anderen Schuh zurecht kommt.