Marathon in Elbflorenz - Bericht vom 9. Dresden-Marathon

am 21.10.2007

 

Inhalt: Die Marathonmesse Der Start Die Marathonstrecke Das Ziel Persönliche Eindrücke Sehenswürdigkeiten

Streckenplan: Halbmarathon und 1. Runde Marathon Marathon - 2. Runde

Link zum Dresden-Marathon

 

Olaf auf dem Weg zur AugustabrückeAm vergangenen Wochenende fuhren wir bereits am Freitag nach Dresden, um dort am 9. Dresden-Marathon teilzunehmen. Wir hatten uns lange auf dieses Ereignis vorbereitet und freuten uns jetzt auf interessante Erlebnisse in der schönen Stadt an der Elbe, die auch Elbflorenz genannt wird, und natürlich auf den Lauf am Sonntag.

Wir dachten auf der Fahrt auch an das letzte Jahr, als wir bei wunderbarem sonnigen Herbstwetter durch die Straßen Dresdens laufen konnten. Dieses Jahr war leider nicht so schönes Wetter vorhergesagt, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, deshalb hofften wir auf zumindest trockenes Wetter, wenn es schon nur 5-6 Grad sein sollten.

Antje im ZwingerparkWir hatten eine Pension in Dresden-Klotsche gebucht und fuhren zunächst dorthin, da es über die Ausfahrt Dresden-Flughafen sehr verkehrsgünstig liegt. Nachdem wir dort alles geklärt und unser gemütliches Zimmer bezogen hatten, brachen wir noch einmal auf, um unsere Startunterlagen abzuholen. Von Klotsche fährt man ca. 30 min mit der Straßenbahn oder 15 min mit dem Zug bis in die Dresdner Innenstadt. Wir wählten den Zug, da wir gleich die Anfahrt am Wettkampftag testen wollten. Die Verbindung ist günstig, da der Regionalexpress auch in Dresden-Mitte hält. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis zur Marathonmesse und zum Start.

 

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Die Marathonmesse befindet sich im Congress Center Dresden am Ostraufer 2, d.h. ganz in der Nähe der Dresdner Altstadt mit seinen bekannten Sehenswürdigkeiten, wie z.B. der Semperoper. Im letzten Jahr fand die Messe aufgrund eines Ärzte-Kongresses in einem Zelt zwischen dem Maritim-Hotel und dem Congress Center statt. Dieses Jahr konnten wieder die großzügigen Räumlichkeiten des Congress Centers genutzt werden. Dadurch war für die zahlreichen Stände mit Laufbekleidung und Laufutensilien, die Pasta-Party und die Startnummernausgabe viel mehr Platz und man konnte ungehindert schlendern und schauen. Besonders hat uns gefallen, dass zur Pasta-Party zwei Musiker mit Gitarre und Gesang bekannte Stücke, z.B. von Pink Floyd spielten.

Marathonmesse Pastaparty in der Messehalle Antje bei Pastaparty Olaf bei Pastaparty

Bei der Abholung der Startunterlagen, gab Antje nicht nur unsere Meldebestätigung ab, sondern auch meinen Zettel mit den geplanten Laufzeiten für Sonntag. Das ist doch eigentlich ein streng gehütetes Geheimnis, welchen Fahrplan man angehen will. Die meisten Läufer schlagen ja ca. 5-10 min auf die wirklich geplante Zeit auf, wenn sie gefragt werden, welche Zeit sie laufen wollen. Aber die nette Dresdnerin gab uns die Unterlagen gleich darauf mit einem Lächeln wieder zurück.

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Der Start des Dresden-Marathons befindet sich auf der Ostra-Allee, nicht weit vom Congress Center. Das Startgebiet ist in mehrere Startblöcke unterteilt. Auf der Startnummer ist dann ein Buchstabe, der den Startblock bezeichnet. Alle Strecken (10km, Halbmarathon und Marathon) werden gleichzeitig um 10 Uhr gestartet. Das ist für den Veranstalter sicher günstiger und aufgrund der Anzahl von ca. 7500 Läufern auch machbar, für die Läufer allerdings etwas schwieriger, denn es dauert dadurch länger bis man ungehindert laufen kann und man muss als unerfahrener Marathonläufer aufpassen, dass man sich nicht vom höheren Tempo der Halbmarathonis und 10 km-Läufer anstecken lässt.
Wir reihten uns zunächst in den Startblock C ein, nachdem wir uns im Park rund um den Zwinger eingelaufen hatten. Das Wetter war kühl (ca. 4-5 °C) und es regnete leicht. Als ich beim Einlaufen die Kenianer sah, dachte ich, denen muss es ja auch viel zu kalt sein. Wir hatten uns noch am Morgen für lange Lauftights und ein langärmeliges Funktionsshirt unter dem LLG-Hemd entschieden. Außerdem ergänzten bei mir noch Mütze und Buff-Tuch die Ausstattung. Einige Läufer hatten sogar Handschuhe oder Kniestrümpfe an. Nachdem die Favoriten vorgestellt wurden, wurde noch der olympische Schwur verlesen, bevor endlich der Startschuss fiel. Inzwischen war der Regen wieder etwas stärker geworden. Trotzdem zogen wir unsere Wärmeschutztüten aus, um ungehindert laufen zu können. Viele Läufer behielten diese aber den ganzen Lauf über an.

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Die Marathonstrecke führt auf zwei Runden durch die Dresdner City, vorbei an den berühmten Sehenswürdigkeiten, wie dem Goldenen Reiter, dem Dresdner Schloss oder den Brühlschen Terrassen. Dabei überquert man beim Marathon insgesamt 6-mal die Elbe. Dreimal läuft man ein Teilstück direkt am Elbufer entlang wobei man auf der Neustädter Elbseite den Blick auf die Dresdner Altstadt und auf der 2. Runde in Höhe Johannstadt-Nord den Blick auf die Loschwitzer Höhen genießen kann. Allerdings kommt man leider nicht bis zum Blauen Wunder, der eisernen Hängebrücke über die Elbe, deren Stahlkonstruktion blau schimmert. Dafür umrundet man in jeder Runde einmal den Großen Garten, ein großes Parkgelände mitten in Dresden und läuft sogar ein Stück hinein.
Die Halbmarathonläufer laufen nur eine Runde, sie dürfen nach der zweiten Überquerung der Augustusbrücke am Italienischen Dörfchen geradeaus in Richtung Ziel laufen, während die Marathonläufer rechts abbiegen und unter der Augustusbrücke zu Ihrer zweiten Runde aufbrechen. Das war für mich aber ein schöner Moment, denn ab hier wurde es auf der zweiten Runde spürbar ruhiger, nachdem schon kurz vor km 4 die 10 km-Läufer rechts abgebogen waren.
Der Streckenabschnitt an der Elbe, welcher nur in der zweiten Runde gelaufen wird, hat mir gut gefallen, ebenso das Stück durch den Großen Garten. Nach dem Großen Garten wird die Strecke allerdings ein klein wenig öde, da hier auch weniger Zuschauer an der Strecke stehen. Etwa bei km 35,5 biegt man wieder in die Fetscherstraße ein, hier kommen einem die Läufer entgegen, die gerade erst bei km 29,5 sind, das motiviert! Die Chearleader auf der Fetscherstraße, wo im letzten Jahr viel Stimmung war, standen diesmal etwas verfroren am Rand und taten mir fast leid. Bei km 36 biegt man links in die Striesener Straße ab, die später Pillnitzer Straße heißt und fast zwei Kilometer bis zur Carolabrücke geradeaus verläuft. Hier trommelten 2 Gruppen auf großen Blechtonnen die Läufer nach vorn. Ich musste daran denken, wie ich hier im letzten Jahr an der Strecke stand und vergeblich auf Antje gewartet habe. Die Carolabrücke kostet noch etwas Kraft, nach der Brücke biegt man rechts ab und läuft kurz vor der Albertbrücke zur Elbe hinunter.

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Olaf bei PastapartyDas Ziel: Den Kilometer 40 passiert man am Elbufer etwa in Höhe der Semperoper. Von hier aus kann man das Ziel am Congress Center am anderen Ufer fast schon sehen. Vorher muss man aber noch um das Japanische Palais herum und das 3. Mal über die Augustusbrücke laufen. Das ist die letzte Herausforderung vor der Zielgeraden, denn vom Elbufer hoch gibt es einen leichten Anstieg und das Kopfsteinpflaster auf der Augustusbrücke kostet auch noch etwas Kraft. Die meisten Läufer wechselten hier auf den Fußweg, der bei Regen aber auch etwas rutschig ausschaute. Noch einmal am Italienischen Dörfchen vorbei und dann vom Terrassenufer in die Devrientstraße einbiegen, nun waren es nur noch wenige Meter bis zum Ziel am Ostraufer.
Auf den letzten vier Kilometern spürte ich, dass meine Beine nicht mehr ganz locker waren und ich etwas langsamer wurde. Ein Tribut an die Kälte oder doch etwas zu schnell angegangen? Diese Frage wurde mir beantwortet, als ich in der Dresdner Morgenpost las, dass der Marathon-Gewinner Leonid Shvetsov durch die Kälte auch harte Muskeln bekam und sein Tempo nicht halten konnte. Der Strecken-Rekordhalter, der Kenianer Joseph Talam, brach sogar aufgrund der Temperaturen stark ein und lief mit einer Zeit von 2:38 nur auf Platz 10.

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Antje bei Pastaparty

Persönliche Eindrücke: Uns hat der Dresden-Marathon trotz der schlechten Wetterbedingungen sehr gut gefallen, denn es ist eine abwechslungsreiche Strecke, die sicher nicht zu den Schnellsten aber zu den Schönsten gehört. Wer Dresden mag wird auch den Dresden-Marathon mögen. Wer Dresden noch nicht kennt, sollte sich aber auf jeden Fall noch ein oder zwei Tage Zeit mehr einplanen, um die schöne Stadt an der Elbe etwas kennenzulernen. Wir haben das auch so gemacht und uns noch einige Sehenswürdigkeiten (siehe Fotos) angeschaut. Man kann in Dresden aber auch gut essen und das zu erschwinglichen Preisen. Nur bei der Unterkunftssuche sollte man sich entweder frühzeitig entscheiden oder so wie wir auf Pensionen oder Hotels zurückgreifen, die etwas außerhalb liegen.

Ein Punkt ist meiner Meinung nach verbesserungswürdig. Selbst eine Woche nach dem Lauf sind nur vorläufige Ergebnisse im Internet verfügbar und man kann sich keine Urkunde selbst ausdrucken. Das ist bei anderen Städtemarathons längst Standard. Ich möchte aber auch hervorheben, dass die zahlreichen Helfer an der Strecke eine ganz tolle Arbeit gemacht haben und das war bei diesen widrigen Wetterbedingungen bestimmt nicht einfach!

Antje und Olaf Kucher

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Sehenswürdigkeiten:

August der StarkeSemperoperFoyer SemperoperFoyer Semperoper

 

 

 

 

 

 

 

ZwingerZwingerZwingerparkTheaterplatz

 

 

 

 

 

 

 

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