22.04.2007 - Rheinenergie Marathon Bonn
Ergebnisse:
NameStrecke Zeit Platz Gesamt Platz AK AK Birgit Lennartz HM 01:42:17 44./1575 13. W40 Gisela Buslei HM 01:53:16 169./1575 24. W45 Ursula Weitermann HM 02:04:26 518./1575 12. W55 Marion Bader HM 02:15:26 943./1575 71. W50 Marion Sohni HM 02:21:26 1149./1575 209. W35 Rolf Köster HM 01:26:18 63./3456 20. M40 Jürgen Steimel HM 01:26:53 69./3456 4. M50 Udo Lohrengel HM 01:36:53 311./3456 10. M55 Christof Hess HM 01:48:19 892./3456 212. M40 Siegfried Klein HM 01:51:35 1122./3456 4. M65 Stefan Grund HM 01:55:22 1419./3456 236. M45 Ralf Kläser HM 01:59:10 1780./3456 416. M40 Frank Steinhauer HM 02:00:29 1920./3456 449. M40 Sigurt Zacher HM 02:04:33 2210./3456 515. M40 Thorsten Sohni HM 02:21:25 3090./3456 526. M35 Frank Kyrion HM 02:21:27 3093./3456 701. M40 Christine Hülstrunk M 04:41:08 253./328 33. W30 Birgit Neitzel M 04:57:26 292./328 78. W40 Achim Neitzel M 03:33:03 508./1715 137. M40 Helmut Maatz M 03:55:09 949./1715 14. M60 Konrad Wassmann M 03:58:54 1051.1715 98. M50 Franz Lämmlein M 04:21:11 1390./1715 60. M55 Wolfgang Menzel M 04:32:54 1516.1715 160. M50
Berichte:
Mein erster "großer" HM - Adrenalin pur!
Auch wenn der Bonner Halbmarathon nicht mein Allererster ist, so ist er aufgrund von Größe und Umfeld doch eine Premiere. Und das spürte ich durch und durch und mit allen Körperfasern! Ein wonniger Schauer lief mir immer wieder über den Rücken, so nahmen mich die Rahmenbedingungen mit. Schließlich war ich bisher stets `unter Ausschluss der Öffentlichkeit´ gelaufen. Etwa ab Kilometer zwei "schwamm" ich förmlich auf einer Welle der Euphorie - was angesichts meiner 11,11 Kilometer in sechs Stunden beim 24-Stunden-Schwimmen in Neunkirchen 2006 aber nicht das große Problem sein sollte. Es galt das Erlebnis bis zum letzten Meter zu genießen und als Aufbau für weitere läuferische Taten zu nutzen.
Bereits um 0800 war die Stadt weiträumig abgesperrt, ein Hereinkommen selbst über Bad Godesberg nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Dorthin, wohin ich wollte - in die Nähe des Bahnhofs - ließen mich die uniformierten `Grünen´ (die zukünftigen `Blauen´) nur, nachdem ich Ihnen meine Startnummer gezeigt hatte!
Als erstes galt es die verschiedenen Lokalitäten (Beutelabgabe, Startbox) zu finden, anschließend verfolgte ich den Zieleinlauf der ersten Handbiker und Inliner. Was dann folgte, war eine ausführliche Ruhepause in einer innerstädtischen Oase, einem riesigen wild gelassenen Garten unweit des Hauptbahnhofs. Von all dem Trubel rund um den Münsterplatz bekam man hier absolut nichts mit, hörte statt Autos, Eisenbahn und Menschengewusel die Vögel zwitschern. Die Zeit schien hier förmlich still zu stehen.
Um kurz nach 1000 wurde es aber langsam Zeit sich vorzubereiten. Auf einer der um die Universität gelegenen Straßen und den Rasenflächen des Hofgartens lief ich mich zusammen mit vielen anderen ein. Dann galt es in der (blauen) Startbox abzuwarten bis die Meute losgelassen wurde. Hier traf ich auf Marion, Thorsten und Frank, später kam noch Uschi hinzu. Trotz des Malheurs zu Jahresbeginn und der damit verbundenen Zwangspause, wollte ich versuchen die Zwei-Stunden-Grenze zu unterbieten. Dies hatte ich schließlich an meinem Geburtstag 2006 (auch in Bonn) schon mal geschafft! - Nach Ansicht der Kameraden war das angesichts des erzwungenen Trainingsrückstandes jedoch ein recht anspruchsvolles Ziel. Aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt!
Während die "schwarze" Gruppe um 1120 losgelassen wurde, dauerte es für uns, die wir ganz am Ende der Startbox platziert waren, noch gut zehn Minuten, bis wir uns in Bewegung setzten. Wobei "Bewegung" zunächst nichts mit Laufen zu tun hatte. Erst kurz vor Erreichen der Startlinie – also nach etwa 300 Metern - hatte ich mir Raum verschafft, um locker lostraben zu können. Obwohl ich es angesichts der äußeren Bedingungen langsam angehen lassen wollte, vermochte ich mich bereits auf den ersten Metern gut vorarbeiten zu können. Über die Konrad-Adenauer-Brücke ging es durch ein enges Spalier an Zuschauer. Wahnsinn! Zum ersten – und nicht zum letzten - Mal lief mir ein kalter Schauer über den Rücken und ich verspürte ein gewisses Kribbeln am ganzen Körper.
Auch in weiten Teilen der Straßen Beuels auf auf dem Weg zur Telekom-Zentale standen die Zuschauer und machten mit den unterschiedlichsten Gerätschaften infernalischen Krach. Zudem sah man allerorten entspanntes und gut gelauntes `Grün´, selbst den `Motorradmäusen´ ignorierten ihre Schwitzkur in den Motorradkombis. Im gesamten Stadtgebiet konnte man sich jetzt sicher so manche Verfehlung leisten ...
Kurz vor der ersten Getränkestelle bei der Telekom plötzlich ein (für mich doch recht unerwarteter) Ruf "Mensch, da ist ja (schon) der Sigurt". Da standen plötzlich Brigitte, Anne und Bernd mit Fahrrädern am Straßenrand und feuerten mich an!! Dieser Motivationsruf ertönte noch zwei weitere Male, einmal auf dem Rückweg zur Brücke, ein drittes Mal im Regierungsviertel der menschenleeren Hauptstadt. Wieder zurück auf der Bonner Seite, lief man nahezu dauernd Zuschauer – und so manches Kind hielt seine Hand hin zum Abklatschen. Der Weg führte rund um die Beethovenhalle, vorbei am Hilton, die Uferpromenade entlang vorbei am Bundespräsidenten und Bundeskanzler, dem UNO-Gebäude, dem Posttower, durch die Rheinaue bis zum (früheren) "Little America" zum letzten Wendepunkt beim Forschungszentrum Caesar. Über die breite Straße zum Forschungszentrum wurde es vom Zuschauerzuspruch zwar etwas ruhiger, doch dies änderte sich schnell, als es wieder entlang der Museumsmeile ging. Bei der vierten Getränkestelle meinte einer der Helfer am zweiten Tisch, dass seine Becher nicht zum `über-den-Körper-schütten´ geeignet seien, schließlich würde die Cola zu sehr kleben!
Aufgrund des prallen Sonnenscheins vom strahlend blauen Himmel und der Hitze, suchten die Läufer zusehends die schattenspendenden Stellen auf der Laufstrecke auf, doch waren diese viel zu selten. So wurde die Stille im Verlauf der Strecke zusehends zerrissen vom Sound abrückender Sankas. An der Adenauer-Büste auf Höhe Bundeskanzleramt mussten gar vier Polizisten den Saitätern beim Tragen und Verladen von zwei Verletzen helfen.
Wenngleich ich bis Kilometer 14 etwa auf einer Zeit von 1:54 lag, muss ich auf den letzten Kilometern wohl höllisch eingebrochen sein – ohne dies allerdings selbst zu merken, denn ich fühlte mich weiterhn prächtig! Ab dem `Teufelslappen´ etwa 500 Meter vor dem Ziel am Bertha-von-Suttner-Platz trug mich die Menschenmenge förmlich ins Ziel. Erneut überkam mich dieser Schauer - Augen zu und letzte Kräfte mobilisieren! Leider blieb die Uhr erst bei 2:04,33 stehen. Also hatte ich auf dem letzten Drittel etwa zehn Minuten "verloren". Wenn ich doch nur wüsste, wo! So kann die persönliche Devise nur lauten: Auf ein Neues, vielleicht in Hennef? Zuvor gilt es aber Anfang Mai beim "Spaßlauf" der DKV um den Aachener Weiher in Köln ein gutes Mannschaftsergebnis abzuliefern! (za)