Wie finde ich die richtige Sportsonnenbrille?Ein Bericht über Sonnenbrillen am Sommerende? Doch Sonnenbrillen sind mehr als getönte Gläser, die das Sonnenlicht im Sommer abdunkeln sollen. Der ungeschützte Blick in den strahlend blauen Himmel kann dramatische Folgen für die Sehkraft haben. Ultraviolette Strahlen schaden der Horn- und Netzhaut Die negativen Folgen können sofort auftauchen oder erst nach Jahren. Einige heilen wieder ab, andere schädigen die Sicht für immer.

So verringert grelles Sonnenlicht die Sehschärfe und kann Augenbrennen und Kopfschmerzen verursachen. Die Schneeblindheit, eine Entzündung der Horn- und Bindehaut, gefährdet nicht nur Winter- sondern auch Wassersportler, denn auch Wasser reflektiert die Sonne ähnlich stark wie Schnee. So mindern Smog und Abgase die UV-Strahlung in der Stadt, am Wasser, am hellen Strand, im Schnee und im Gebirge liegt sie jedoch deutlich höher. Neuschnee reflektiert Licht bis zu 80 Prozent. Wer in den Skiurlaub fährt und glaubt keine Sonnenbrille zu brauchen, wird sich spätestens am ersten Sonnentag eine kaufen. Dann sollte er aber darauf achten, dass die Brille nach den Qualitätsmerkmalen der EU das CE-Kennzeichen trägt, Filterkategorie, Anwendungsbereich, die Art des Filters und die Lichtdurchlässigkeit angegeben sind.

Nicht die am dunkelsten gefärbten Gläser schützen am besten, sondern die aus dem hochwertigsten Material mit einem eingebauten UV-Filter. So besteht bei lediglich getönten Gläsern, wie sie bei Spielzeugbrillen für Kinder oft vorkommen, die Gefahr, das die Tönung dem Auge einen Schutz vortäuscht und sich so die Pupillen weiten. Die Netzhaut wird jetzt den schädlichen UV-Strahlen noch stärker ausgesetzt. Hier sind vor allem die UVB-Strahlen mit einer Wellenlänge von 280-315 Nanometer und die UVA-Strahlen zwischen 315-380 Nanometer gefährlich. Aber auch violette und blaue Strahlen schädigen die Augen.

Beim  UV-Schutz unterscheidet die EU-Norm fünf Klassen:

Klasse 0  keine Filterwirkung, dämpft lediglich das Licht

Klasse 1      wenig Blendschutz bei 43-80 % Lichtdurchlässigkeit, aber guter UV-Schutz,

                    für Flachland und wenig Sonne,

Klasse 2      mittleren Blendschutz bei 18-43 % Lichtdurchlässigkeit, guter UV-Schutz,

                    für den alltäglichen Gebrauch in Mitteleuropa

Klasse 3      starker Blendschutz bei 8-18 % Lichtdurchlässigkeit,  hoher UV-Schutz,

                    für den Urlaub in Südeuropa, Sonne, Berge und Strand

Klasse 4      hoher Blendschutz, sehr hoher UV-Schutz,

                    nicht tauglich für den Straßenverkehr, Brillengläser sollten auch die Augen seitlich schützen.

Standard ist meist  UV 400, bei dem alle Strahlen im ultravioletten Bereich bis 400 Nanometer weggefiltert werden.

UV-Schutz, Filterkategorie, aber auch Kratzschutz, Polarisationsschutz und Anti-Fog-Behandlung (gegen ein Beschlagen der Gläser) der Brillengläser machen die Preisunterschiede aus.

So sind die Gläser heute längst nicht mehr nur noch aus Glas. Bei Sportbrillen kommen Acryl, Silicat oder Polykarbonat zum Einsatz.

Textfeld: Zu Blendeffekten kommt es, wenn die Lichtintensität so hoch ist, dass sich die Augen nicht mehr normal und bequem da-ran anpassen können. Dadurch entsteht ein störendes Gefühl, das den Sehkom-fort, die Sehqualität und die Kontrastwahr-nehmung beeinträchtigt. Die Kontrast-wahrnehmung ermöglicht es dem Au-ge, Objekte bei ganz unterschiedlichen Lichtverhältnissen genau erkennen zu können.Inzwischen gibt es auch Laufbrillen die nicht nur gegen Insekten und das Sonnenlicht schützen, sondern auch beim Sehen helfen sollen. Die Farbtönung der Gläser wirkt sich auch auf die Wiedergabe von Konturen bei verschieden Lichtverhältnissen aus.

So geben neutrale Gläser, wozu auch leichte Grün- oder Blautönungen zählen,  die Farben „objektiv“ wieder. Sie dämpfen den Lichteinfall und damit den Blendeffekt. Spezialgläser schlucken das Licht selektiv und verstärken dadurch Kontraste. Sie sind für schlechte Lichtverhältnisse bei z. B. bewölktem Himmel geeignet.

Gelbtönungen verstärken Kontraste leicht bei sehr schwachen Lichtbedingungen.

Orangefarbene Tönungen sorgen für die stärksten Kontraste durch die Trennung des Blauen vom Restlicht. Die wirken so der Ermüdung des Auges entgegen und sind bei bewölkten Himmel und schwachem Licht geeignet.

Zarte Brauntönung erreicht eine besondere Kontrastwirkung bei grünen Farben, während

Dunkle Brauntönung für Läufe unter extremen lichtintensiven Bedingungen (siehe oben) geeignet ist.

Rosa ist ideal für diesige Tage und schlechtes Licht, da es Kontraste besonders bei weiß sichtbarer macht.

Textfeld: Licht sind elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge von 360-780 Nanometer (1 Nm= 10 -9 m) die mit dem Auge wahrnehmbar sind. Physiologisch ist Licht versch. Wellenlänge für den Menschen mit einem Farbempfinden verbunden. So hat Rot die größte Wellenlänge mit etwa 780 nm, Violett die kleinste mit etwa 380 nm. Lässt man  weißes Licht durch ein Prisma hindurchgehen, so wird es in die einzel-nen Farben aufgeteilt. Die verschiedenen Farben entstehen durch die unterschiedlichen Wellenlängen. Langwelliges Licht (wie rot) wird weniger stark abgelenkt als kurzwelliges (vio-lett). 
Ultraviolett sind unsichtbare elektromagneti-sche Wellen, die sich an das violette Ende des sichtbaren Spektrums anschließen. Ihre Wellenlänge liegt etwa zwischen 360-10 nm. UV-Strahlen röten bzw. bräunen die mensch-liche Haut und werden von Glas und Luft in größtenteils absorbiert (verschluckt).
Ultraviolette Strahlung ist kurzwellig (100 bis 380 nm) und für das menschliche Auge un-sichtbar.. Sie wird nach ihrer Wellenlänge in vier Gruppen unterteilt:.
- UVA-Strahlen (315-380 nm), 
- UVB-Strahlen (280-315 nm), 
- UVC-Strahlen (190-280 nm) 
- UVV-Strahlen (100-190 nm). 

Polarisierende Gläser reduzieren den Blendeffekt reflektierenden Lichtes und lassen das Licht nur bei bestimmten Einfallswinkeln durch. Die Wirkung polarisierender Gläser beruht auf der Tatsache, dass durch sie Reflektion an horizontalen Flächen (z.B. feuchte Straße) eine störende Blendung entsteht, die das reale Bild verfälscht. Diese Blendung zu vermeiden, ist die Aufgabe von polarisierenden Brillengläsern. Durch das polarisierende Brillenglas wird die störende Blendung blockiert und nur das informationstragende Licht erreicht das Auge.

Folgende allgemeine Kriterien sollten bei jedem Sportbrillenkauf beachtet werden:

 

... beim Tragen

... bei der Verarbeitung

... beim Sehen

... als Information

Birgit Lennartz