Grippeschutzimpfung, auch für Läufer nötig?

Wolfgang im Ziel

Bericht von Birgit Lennartz

Der Herbst ist da und damit die Erkältungszeit. Soll man sich als Sportler gegen Grippe impfen lassen? Das Immunsystem kann durch Sport gestärkt, aber auch geschwächt werden. Der Name Immunsystem beinhaltet alle Abwehrfunktionen des Körpers gegen innere und äußere Fremdstoffe. Innere Feinde sind z. B. Tumorzellen. Zu den äußeren Feinden zählen Parasiten (z. B. Würmer), Protozoen (Einzeller), Bakterien, Pilze, Viren und Toxine (Giftstoffe). Ohne unser Immunsystem können wir selbst bei vollständiger Isolation nicht überleben (AIDS).

Unter Immunität versteht man die Unempfänglichkeit des Organismus für eine Infektion mit pathogenen Mikroorganismen. Unterschieden wird hier zwischen einer angeborenen (unspezifischen) und erworbenen (spezifischen) Immunität. Die angeborene Immunität wirkt nicht auf bestimmte Erreger, sondern geht unspezifisch gegen die Mikroorganismen vor. Hierzu gehört z. B. die äußere Haut, die inneren Körperoberflächen (Schleimhäute), die Fresszellen im Blut und in den Organen (weiße Blutkörperchen oder Leukozyten), sowie zahlreichen Enzyme und Eiweißkörper (Interferone, Lysozyme), die die Fresszellen unterstützen. Dieses angeborenen Immunsystem versucht alles Fremde abzuwehen.

Anders das erworbene Immunsystem, das Gedächtnisfunktion besitzt und nach einem infektiösem Kontakt zu bleibender Immunität gegen den entsprechenden Fremdstoff führt. Zu ihm gehören die so genannten Gedächtniszellen (B-Lymphozyten), die antikörperbildenden Plasmazellen, Helferzellen (T-Lymphozyten) und die Antikörper. die Bildung der Gedächtniszellen im Blut ist die eigentliche Grundlage für jede aktive Schutzimpfung. Hier wird durch abgeschwächte oder abgetötete Erreger eine leichte Krankheit hervorgerufen. Der Körper ist aber nach 2-3 Tagen dann für immer durch die Bildung von Gedächtniszellen gegen diese Erreger immun.

Bei der passiven Schutzimpfung wird dem Körper die Arbeit abgenommen, indem fertige Antikörper gespritzt werden. Hier bilden sich dann allerdings keine Gedächtniszellen und der Schutz hält nur so lange an, wie die Antikörper existieren (1-3 Monate).

Es werden kleinste Mengen eines Fremdkörpers oder Teile davon – bei der Grippeschutzimpfung von dem Virus der gerade aktiv ist – gespritzt. Der Körper wehrt sich gegen diesen Fremdstoff, indem er Antikörper bildet.

Die Grippeschutzimpfung wird zum einen in ihrer Wirksamkeit häufig unterschätzt und in ihren Risiken überschätzt. So bietet sie einen guten Schutz gegen bekannte Grippeviren. Man sollte allerdings in den folgenden 2-3 Tagen sich körperlich nicht stark belasten, da der Körper wie oben beschrieben „krank“ ist. Ein Impfschutz ist nach etwa 12 Tagen nach der Impfung erreicht.

Wer sollte sich impfen lassen? Empfohlen wird es für Menschen jenseits der 60, für Risikogruppen, also bei chronischen Erkrankungen, bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bei geschwächtem Immunsystem. Aber auch Menschen mit hohem Infektionsrisiko, also z. B. Ärzte, Busfahrer etc. wird es empfohlen. Sportler, die jedes Jahr eine Grippe durchmachen und auch sonst wissen, dass sie sich schnell eine Infektion einfangen, könnten sich so ebenfalls unter Umständen schützen.

Wer jedoch ein starkes Immunsystem hat und außer mit einem leichten Infekt (Schnupfen) gut über den Winter kommt, für den ist eine Impfung nicht von Nöten. Den das Immunsystem wird durch das sich auseinandersetzten mit Fremdstoffen gestärkt, solange es die Oberhand behält.

Versuchen Sie also Ihr Immunsystem auf natürliche Weise zu stärken und nutzten Sie eine Grippeschutzimpfung nur als "Risikoperson".

Schädigend für das Immunsystem ist

Unterstützend für das Immunsystem sind