Früh am Morgen machten wir uns auf den Weg. Schon beim Frühstück lachte die Sonne zaghaft über den Berg und sollte verheißen, dass es ein schöner Tag werden sollte, wenn auch schlecht geheizt. Gegen 8 Uhr traten wir vor die Tür und wurden von -9° erstmal erschlagen. 

Auf der Fahrt nach Zons verbesserte sich zwar die Temperatur aber die Sonne kam nicht mehr durch die dicke Wolkendecke. Dafür gab die immer mal wieder einige Flocken her, die das ganze Unternehmen zu einem bizarren Wintermärchen werden ließ.

In Zons, bei -2 bis  -4°, wartete eine große und gewärmte Sporthalle auf die weit über 100 Staffeln. Um 11 Uhr begann der 16. Staffellauf, für die LLG mit Marlen und Achim.

(Da jedes Mitglied einen Beitrag schreibt, wollen wir uns auf unser Erlebnis beschränken. )

Marlen: Nach langem warm laufen, denn das war zwingend notwendig bei der Kälte, fiel pünktlich 11 Uhr der Startschuss. Wir liefen aus dem Stadion,  es war sehr trüb aber trocken. Die ersten beiden Runden haben richtig Spaß gemacht. Es war trocken, mir war warm und ich wurde kräftig von meinen Mannschaftskolleginnen angefeuert. Irgendwann fing es an zuschneien, ich kann schon gar nicht mehr sagen, ob es die 2. oder die 3. Runde war. Auf jedenfall war das Grund genug zu beschleunigen, um möglichst bald von Birgit abgelöst zu werden. Also hetzte ich so schnell ich konnte in Richtung Stadion und da stand auch schon Birgit in Startposition. Bevor ich mir meine warme Dusche gegönnt habe, bin ich an die Strecke um Birgit anzufeuern. Sie lief und lief und sah prima aus, nur war sie etwas eingeschneit. Aufgewärmt stand ich dann wieder an der Strecke. Udo ist, so kam es mir vor, an mir vorbei geflogen. So schnell wie er war, habe ich ihn erst gar nicht erkannt. Ca. 6-7 Minuten später lief Antje vorbei und strahlte in die Camera. Die Zeit verging wie im Fluge und schon war Birgit Nr. 2 auf der Strecke, ebenfalls locker und strahlend. Es hat tierisch viel Spaß gemacht, trotz der Kälte. Zur Belohnung gabs dann eine warme Suppe und Kuchen und natürlich Laufsocken für unseren 5. Platz! Sehr nützlich, davon kann man nicht genug im Schrank haben. Jedoch die schwierigste Disziplin des Tages war es, den Kuchen bis zum Schluss zu bewahren. Ich war ein paar Mal kurz davor Ihn zu essen.

Die schnellsten werden von Udo auf Händen getragen. Hier unser Carlos.

Birgit: Ich war froh, als Marlen kam, denn jegliches Warten war mit Frieren verbunden. „Ich freute mich, denn als ich aus dem Stadion heraus lief und die erste Runde begann schien die Sonne und im Wohngebiet war es fast warm. Aber zu früh gefreut, keine 5 Minuten später fing es an zu schneien. In kürzester Zeit waren alle/alles weiß. Gut, das ich zwei lange Shirts, 2 Paar Handschuhe, Mütze und ein Tuch um den Hals hatte. Zu sehen war auch nicht viel, aber die Runde von knapp 3 Kilometer war ein Rechteck, verlaufen fast unmöglich. Nach 35 Minuten hatte der Spuk ein Ende und ich durfte auf dem letzten Stück wieder „auftauen“ und meine weiße Pracht ablegen. Antje stand schon - wie immer mit strahlendem Gesicht - am Abschlagpunkt. Sonderlich geschwitzt hatte ich nicht, aber nicht, weil ich mich nicht angestrengt hätte, sondern weil ich bei solchen Außentemperaturen nicht auf Temperatur komme. Ein Wintersportler werde ich wohl nie. Es hatte trotzdem riesig Spaß gemacht: Das Wetter war eine Herausforderung, der Rest des Nachmittags schien herrlich die Sonne und die Truppe war einfach prima. Zudem wurden wir noch 5. im Gesamtklassement und erhielten jeder ein paar Laufsocken. Für warme Füße war also auf der Heimfahrt gesorgt. Am Abend kam dann noch eine Email von Schuy´s, dass sie beide beim DKV-Mannschaftslauf mitlaufen. Prima!“

Olaf: Der Staffel-Marathon begann für die Teilnehmer der LLG St. Augustin eigentlich schon am Freitag, denn da trafen wir uns im China Restaurant „Chinesische Mauer“ in Siegburg zu einem gemütlichen, fröhlichen und sehr schmackhaften gemeinsamen Essen. Nach dieser Stärkung schien das gute Gelingen eigentlich keine Frage mehr und so fuhren wir an einem kalten aber zeitweise sonnigen Sonntagmorgen etwas aufgeregt aber trotzdem zuversichtlich nach Zons (in der Nähe von Dormagen am Rhein). Nach der kalten Morgenluft war es eine schöne Überraschung, eine gut geheizte Sporthalle mit mehreren Versorgungs-Ständen vorzufinden. So nach und nach trudelten alle Mannschaften und auch die übrigen LLG-ler ein. Kurz wurde noch über die Startreihenfolge diskutiert aber nachdem Birgit die Startnummern verteilte war dann alles klar: in der Frauen-Mannschaft starten zuerst Marlen, dann Birgit Lennartz, Antje und als Schlussläuferin Birgit (Achims Freundin). Bei den Männern folgt auf den Startläufer Achim, Olaf , Udo und als Schlussläufer Carlos. Ich war vor dem Lauf ehrlich gesagt etwas sekptisch, ob ich den Lauf wegen meiner zeitweiligen Probleme mit dem Knie gut durchhalten und die Anderen aus meiner Mannschaft nicht enttäuschen werde. Aber die ganze Atmosphäre vor dem Start war schon so toll, dass die Bedenken ganz schnell verschwanden. Mein Training in den letzten Wochen und ein gutes Warmlaufen waren dann wahrscheinlich die Gründe, dass ich den Lauf wirklich super durchlaufen konnte. Die Schneeschauer und den kalten Wind unterwegs habe ich eigentlich fast nur nebenbei wahrgenommen, weil ich so konzentriert gelaufen bin. Als mich dann die anderen im Zieleinlauf noch kräftig anfeuerten, flog ich geradezu ins Ziel und war total glücklich! Richtig gemütlich und schön war es nach dem Lauf, als wir alle, froh und gelöst, bei leckerem Kuchen von Marlen und Erbsensuppe zusammen saßen und den Lauf ausgewertet haben. Die Organisation der Veranstalter war super, da teile ich Antjes Meinung. Trotz der vielen Starter und der kalten Witterung verlief alles ruhig und völlig problemlos.

Udo war wie im gleichnamigen Film der dritte Mann und ganz gegen seine Gewohnheit hatte er sich mit einem langen Beinkleid ausgestattet, da ein starker und eisigkalter Wind auf dem freien Feld freie Beine erstarren lassen würde. Da die aber laufen mussten, musste vorgebeugt werden. 

Udo: Von Olaf auf die Reise geschickt hetzte ich durch die matschige Asche im Stadion auf die Strecke. Nach Verlassen des Wohngebietes gings durch die Felder und man konnte die gesamte Strecke (großes Rechteck) stets einsehen, wenn es nicht gerade einen Schneesturm gab. Die erste Runde ging flott vorbei, aber die Kälte kostete mehr Sprit (Energie) als unter normalen Bedingungen. So gab es nur einen sehnsuchtsvoll traurigen Blick zum Stadion, an dem ich vorbei musste. Die zweite Runde war zwar etwas kürzer, da der Stadionbereich wegfiel, aber sie viel schwer und den gleichmäßigen Wind spürte man als Orkan. Die letzte Runde war die Schönste. Bei jedem Meter konnte ich mir sagen, dass ich hier nicht mehr vorbeikommen werde. Ich genoss, nicht noch langsamer zu werden und sammelte zahlreiche vor mir Laufende Damen und Herren ein. Das macht Laune. Die letzten 1000 Meter bin ich mit dem Wissen gelaufen, die mir vorgenommene Gesamtzeit zu erreichen und mit einem feisten Gefühl der Zufriedenheit trollte ich mich ins Stadion und schickte den unnachahmlichen Carlos auf den 3-Rundenkurs.

Antje: Zuerst möchte ich den Organisatoren des Staffelmarathons in Zons mein großes Lob aussprechen. Die ganze Veranstaltung war super organisiert und verlief ohne Probleme. Alle Teilnehmer hatten in der anliegenden Turnhalle reichlich Platz zum Umziehen und vor allem zum Aufwärmen. Die wohlige Wärme der Turnhalle wussten wir sehr bald zu schätzen. Denn bei den herrschenden Temperaturen, wurde jede Stippvisite in´s Freie eine kleine Härteprobe, die wir aber immer wieder bestanden. Sei es, um das eigene Laufpensum zu absolvieren oder die anderen Mitglieder unserer Mannschaft zu betreuen und
anzufeuern. Die Stimmung an der Strecke war einfach toll; ebenso die schöne Winterlandschaft. Und Dank der vielen Streckenposten konnte man sich auch nicht verlaufen. Ich habe diesen Lauf, die frische Winterluft und die Landschaft genauso genossen, wie die schöne heiße Dusche danach. Und nachdem alle LLG´ler wieder frisch geduscht und gut gelaunt an Bord
waren, haben wir anschließend alles Erlebte in einer gemütlichen Runde ausgewertet. Bei einem Stück leckeren Kuchen, den Marlen gebacken hatte, ließ sich wunderbar fachsimpeln und philosophieren. Ich denke, dass alle mit den erreichten Ergebnissen zufrieden sind. Vor allem habe ich mich für Olaf gefreut, der nach seiner langen Verletzungspause wieder einen guten Einstieg hatte. Ich für meinen Teil werde diesen schönen Tag und die angenehme Atmosphäre auf alle Fälle in guter Erinnerung behalten.

60:00:54 Birgit Marseille
00:49:23 Antje Kucher
00:46:54 Marlen Günther
00:46:33 Olaf Kucher
00:44:18 Birgit Lennartz
00:43:57 Achim Neitzel
00:43:39 Carlos Saraiva
00:43:14 Udo Lohrengel