Weihnachtsbratenvernichtungslauf am 25.12.2005
Zielsetzung war, der evtl. Völlerei des Vorabends die Stirn zu bieten und der wachsenden Erdanziehungskraft zu trotzten, denn nix kann unangenehmer sein, als mit unnötigem Gepäck unterwegs zu sein.
Nun zeigte sich der Weihnachtsmorgen etwas trist, wie ein überfüllter Magen und das Wetter wollte nicht in die Gänge kommen, wie bei so vielen. Aber einige Eingeborene Hennefs trauten sich trotz Nebels und Nieselregen an die Luft und so trafen wir uns am „Altersheim“ in Hennef. Die alten Kuchers haben zwischen Tapezieren und Boden verlegen eine kurze schöpferische Pause eingelegt und waren ebenso da, wie die Pützens und 25% der Familie Günther in Form von Marlen. Birgit hatte sich ja zur Aufgabe gemacht mit dem Rad zwischen den einzelnen Tempogruppen zu pendeln, so dass alle den Weg finden konnten, was aber letztlich nicht nötig wurde. Dementsprechend war Birgit mit dem Rad von Lohmar nach Hennef gefahren, gab sich dann am Berg (und davon gab es reichlich) stets auf Ballhöhe und radelte schön brav wieder nach Lohmar zurück. Derweil wir uns, wie nach einem zu guten Essen oft üblich, noch einen Absacker in Form einer erweiterten Kurparkrunde gönnten. Dahinter steckte der Wunsch einer einzelnen Dame, die den Betagteren mal kurz auf ihren Hausberg locken wollte. Der war nicht wirklich steil aber so lang, dass die Häuser von Hennef immer kleiner wurden und wir uns alle wie im Flugzeug wähnten. Aber auch hier war irgendwann oben und es ging zum Altersheim zurück. Kleinere Weihnachtsgeschenke wurden verpackt und jeder trat die Heimreise an.
Ach ja, wir sind ja auch die große Runde gelaufen…Eigentlich wollte ich gar nicht darüber schreiben, einfach verdrängen, aber jetzt, einige 1000 Sekunden danach war es doch schön ins Hochgebirge von Söven, Rott und Golfplatz zu laufen und in der Tat, das Erwachen einer verpennten Sonne zu erleben. War wohl für alle ein langer und feister Abend. Aber mit ihr und den blauen Löchern, durch die sie hindurchschielte, kam auch mein Lebensmut wieder auf. Denn 3 km nur Anstieg mit einer eingeschränkt Sauerstoff verarbeitenden aber umso lauter pfeifenden Lunge, sahen mich in der Defensive. Die Flachstücke brachten mich dann wieder ans Feld. Marlen zeigte uns die Stätten ihrer Kindheit, das Zimmer im 2. Stock eines Hauses aus dem sie die Welt entdeckte und den Teich auf der anderen Straßenseite, wo sie jeden Freitag gebadet wurde. Nichts davon hat letztlich geschadet.
Für einen Sonnenbrand reichte es nicht, aber warm war allen. Die Wege, wenn auch teilweise schlammig, wurden immer netter und so manches Stück kam einem sehr bekannt vor. Entweder durch die Teilnahmen an den Hennefer Volksläufen in den 80 und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts oder vom Hennefer Cross, den es 3 Jahre lang stets im Februar gab oder auch von Trainingsrunden zwischen St. Augustin und Hennef, wo ich dereinst mal wohnte. Ein nostalgisches Ründchen, ein schönes Stündchen. Dennoch habe ich einige vertraute Gesichter vermisst. Udo