Weiltalweg-Marathon, Arnoldshain-Weilburg am 18.04.2010

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Kurz-Weil an Lahn und Weil (Bericht von Norbert Tesch)

Bericht rund um den Weiltalwegmarathon

Der Lahntalradweg besitzt eine Länge von 245 km und führt von der Lahnquelle bei Netphen im Siegerland bis zur Mündung der Lahn in den Rhein bei Lahnstein. Lahnquelle und Siegquelle liegen nur wenige km auseinander. Die Radfahrer erwartet eine der schönsten Landschaften mit größtenteils absoluter Ruhe zum Entspannen, ein perfekt markierter Radweg, gemütliche Lokale zum Pausieren und viele Bahnhöfe mit Gelegenheit zum Radtransport.

Bei herrlichem Wetter war ich schon am Vortag mit Silvia nach Weilburg gefahren. Wir ließen das Auto kurz hinter Limburg in Runkel an der Lahn stehen und machten eine Radtour nach Weilburg. Dort holte ich meine Startunterlagen ab und wir begrüßten Udo an seinem Stand im Festzelt. Mit der Bahn holten wir danach das Auto, checkten für die Übernachtung ein und trafen uns mit Udo zum Abendessen in "Tommys Sportsbar". Dort gab es sehr preiswert und reichlich Gutes zu essen.

Der Weiltalweg ist ein 48 km langer Rad- und Wanderweg im Taunus von der Quelle am Großen Feldberg bis zur Mündung in die Lahn bei Weilburg. Der Dreh- und Angelpunkt für den Landschaftsmarathon liegt unterhalb des Weilburger Schlosses und der Altstadt. Dort befindet sich der Festplatz an der Hainallee, auf dem ein Festzelt mit Startnummernausgabe, Bewirtung und Verkausständen aufgestellt ist. Daneben ist der Zielbereich des Marathons. Auch die Busse, die die Läufer zum Start nach Arnoldsheim-Schmitten transportieren, fahren hier ab.

Vogelgezwitscher und Sonnenschein begleiteten mich am Tag darauf bei meinem ersten Marathon durch den hessischen Taunus von Schmitten entlang der Weil bis nach Weilburg an der Lahn. Längere abwechslungsreiche Passagen auf wunderschönen Wegen wurden immer wieder unterbrochen durch kurze Durchquerungen kleiner Orte, wo die Einwohner in kleineren und größeren Gruppen die Läufer anfeuerten.

Der letzte Winter ist lang und kalt gewesen, so dass es für die Läufer der Umgebung schwierig war ausreichend zu trainieren. Deshalb haben sich noch nie so wenige angemeldet, wie in diesem Jahr. In den beiden Vorjahren gab es über 900 Teilnehmer. Durch viele Nachmelder, die durch das schöne Wetter angelockt werden, kommen doch noch knapp 600 Marathonstarter zusammen. Die Marathon-Staffel, bei der 100 Teams zugelassen werden, ist schon lange ausgebucht. Dazu hat der Veranstalter es geschafft, noch kurzfristig einen Lauf über 23 Kilometer anzubieten, an dem knapp 150 weitere Läufer teilnehmen. Dieser wird rechtzeitig auf der gleichen Strecke gestartet, so dass es zu keinerlei Behinderungen für die Marathonis kommt Das alles scheint den Organisatoren keine Mühe zu machen und bei den Teilnehmern gibt es nur zufriedene Gesichter. Die Veranstaltung hat einen ruhigen, nahezu familiären Charakter.

Ganz früh am Sonntagmorgen hatte es noch den Anschein gehabt, als ob der Winter zurückkehren wollte und beim Bustransfer zum Start, der fast 45 min dauerte, sah ich Raureif auf den Wiesen. In der Turnhalle am Start konnte ich alle Vorbereitungen abschließen und danach meinen Kleiderbeutel abgeben. Bereits um 9:30 Uhr, als der Startschuss ertönte, hatte die Sonne die Luft auf ein erträgliches Maß aufgewärmt. Nur ein wenig vorher gedehnt, ließ ich es ganz locker angehen und startete im hinteren Drittel, weil es recht eng war. Aber das sollte bei der Länge der Strecke kein Problem sein und schon nach 1-2 km hatte sich das Feld sortiert.

Zum größten Teil verläuft der Marathon auf Wald- und Feldwegen, auf denen es sich gut laufen lässt. Asphalt findet sich in erster Linie bei den Ortsdurchquerungen, sowie auf kurzen Passagen über abgesperrte Straßen. Die Charakteristik der Strecke verändert sich während des Laufs: Im ersten Drittel läuft man deutlich mehr runter, auch wenn dort die größte Steigung bei ca. 6 km wartet.

Bei km 7 traf ich auf einen Läufer, der in einem Dorf an der Strecke wohnte und auf eine ähnliche Endzeit spekulierte, wie ich. Er war den Marathon schon mehrmals gelaufen und kannte jede Steigung und jedes Gefälle genau. Da wir über 20 km zusammen oder hintereinander liefen, wurde ich noch mehr angefeuert, als wenn ich alleine unterwegs gewesen wäre und genoss diesen Vorteil sehr. An den Verpflegungsstellen alle 5 km versuchte ich soviel wie möglich zu trinken, da es immer wärmer wurde.

Im abwechslungsreichen Mittelteil der Strecke geht es ständig auf und ab, aber die Steigungen sind meist sanfter als die Gefällstrecken.

Es ging häufig am fließenden Wasser entlang, auf kleinen Fußgängerbrücken über die Weil, über Berg und Tal, entlang an Wiesen und durch Wald, vorbei an knospenden Bäumen und Sträuchern und vielen, vielen Buschwindröschen ... Meine Zwischenzeiten passten perfekt, ich hatte über die gesamte Strecke ein Zeitpolster von 1-2 min., so dass ich ganz gleichmäßig laufen konnte. Bei Kilometer 26 wartete Silvia mit dem Fotoapparat auf mich. Sie hatte mittlerweile schon Spaß am Anfeuern gefunden, denn ich war ja nicht der einzige Mann, der ihr zurück winkte ;-)

Im letzten Drittel der Strecke ist das Gefälle dann kaum noch spürbar. Dieser flache, überwiegend schattige Teil verläuft auf einer ehemaligen Bahnstrecke und ganz zum Schluss auf der Straße und ist etwas eintöniger.

Das Bergablaufen beanspruchte meine Oberschenkelmuskulatur mehr als gewöhnlich. Und ab km 30 wurden die Beine sowieso schwerer und schwerer. Oberhalb der Hüfte ging es mir aber gut und ich konnte mein Lauftempo halten. Außerdem berücksichtigte ich Udos Ratschlag, es am Ende nicht zu übertreiben, nur um eine Minute schneller zu sein. Ich war ja souverän in der Zeit. Meinen Laufpartner hatte ich leider verloren, er hatte Probleme mit den warmen Temperaturen bekommen. Ein Glück, dass der Weg wenigstens schattig war und ich soviel getrunken hatte. Im Ziel war Silvia leider noch nicht anwesend, um ein Foto von mir zu machen. Sie hatte meine Geschwindigkeit unterschätzt :). Dafür gab es aber professionelle Fotografen und vor dem Ziel hunderte von Leuten, die die Finisher anfeuerten. Was für eine Freude durch's Ziel zu laufen!

In Weilburg an der Lahn kann man nicht nur Marathon laufen oder beim Zwischenstopp auf einer Radtour durch das Lahntal verweilen, sondern auch Kanus mieten. Sehr empfehlenswert ist nicht nur das Restaurant "Tommys Sportsbar", auch die Eisdiele 300m entfernt auf der gleichen Straße mit Sonnenterasse und Lahnblick ist einen Besuch wert :)

Nach dem Lauf war das Wichtigste noch mehr zu trinken und etwas Obst zu essen. Nach dem Duschen verabschiedete ich mich von Udo und suchte Silvia. Zusammen gingen wir Eis essen, zum einen als Belohnung für den anstrengenden Lauf, zum anderen als Stärkung für das nun folgende Ausradeln an der Lahn. Denn so einfach konnten wir uns nicht aus dem gelungenen Wochenende verabschieden.

 

 

Den entspanntesten Laufbericht zum diesjährigen Weiltalwegmarathon findet ihr hier:

http://www.marathon4you.de/laufberichte/weiltalweg-landschaftsmarathon/traumsonntag-im-hochtaunus/1188 (mit vielen schönen Bildern)

 

Aufbereitung Bericht für LLG-HP: Antje + Olaf Kucher

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