18. Kaisers Bonn-Triathlon

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Olaf Mein erster Bonn-Triathlon am 15.06.2008

Am vergangenen Sonntag fand in Bonn der 18. Kaisers Bonn-Triathlon statt. Es war wie in den letzten Jahren ein außergewöhnlicher Wettkampf, der von den Sportlern des PSV Bonn, hervorragend vorbereitet und durchgeführt wurde. Den zahlreichen freiwilligen Helfern an der Strecke sowie am Start und im Ziel ist es zu verdanken, dass jeder der ca. 1400 Wettkämpfer einen sicheren und erfolgreichen Wettkampf absolvieren konnte. Vielen Dank dafür!

Zwei LLG-ler waren aktiv dabei und mehrere LLG-ler als Zuschauer, zur Unterstützung und zur fotografischen Dokumentation. Klaus Braun startete als Läufer im Staffeltriathlon in der Staffel "Killer Team", welche einen ausgezeichneten 32. von 161 Platz belegte. Olaf Kucher hatte sich als Einzelstarter die gesamte Distanz von 3,8 km Schwimmen im Rhein, 60 km Radfahren im Siebengebirge und 15 km Laufen auf der Rheinpromenade vorgenommen. Zur Unterstützung waren Antje Kucher, Anne Gerlach und Bernd Nitsche, Dierk Vollmer, Dagmar Klandt sowie Konrad Waßmann an die Strecke gekommen.

Klaus und Olaf vor dem CheckInAm Sonntagmorgen, etwa um 7:20 Uhr, brachen wir (Antje und Olaf) von Hennef auf - das Rennrad auf dem Autodach, die restlichen Sachen im Kofferraum - mit konzentrierter Anspannung vor meinem ersten Bonn-Triathlon. In Bonn an der Südbrücke fuhren wir in Richtung Beuel und fanden schnell einen schönen Parkplatz auf dem Gelände der Telekom. Viele Wettkämpfer waren schon mit ihren Rädern und Gepäck auf dem Weg zur Rohmühle, wo sich auch die Ausgabe der Startunterlagen sowie die Wechselzone befand. Zuerst musste ich meine Startunterlagen abholen, was aber schnell erledigt war. Ein kleines Gespräch mit Geli Engels, dann wollte ich erst einmal in der Wechelzone einchecken, d.h. meinen Platz suchen und dann alles vorbereiten. Auf dem Weg trafen wir noch Klaus, der gerade seine beiden Staffelmitstreiter suchte. In der Wechselzone, die beim Bonn-Triathlon ca. 800m lang ist, bekommt jeder einen Platz zugewiesen, an dem er sein Rad sowie die restliche Ausrüstung, wie Laufschuhe, Radschuhe, Helm, Startnummer und sonstige Utensilien deponieren kann. Eine so gut vorbereitete Ausrüstung ermöglicht schnellere Wechsel nach dem Schwimmen und nach der Radstrecke auf die jeweils nächste Disziplin. Viele Triathleten waren breits dabei, ihre Sachen vorzubereiten und man konnte noch den einen oder anderen Tipp aufschnappen. Triathlon ist eine der Sportarten, wo man besonders von den Erfahrungen, die man im Laufe der Zeit bei Wettkämpfen sammelt, profitieren kann. Solche Tipps von den "alten Hasen" zu bekommen, gehört auch dazu.

Anschließend lief ich zurück zur Rohmühle, um Antje abzuholen, die schon auf mich wartete. Jetzt war hier eigentlich nichts weiter zu tun, so dass wir in einen der Busse stiegen, welche die Aktiven zum Schwimmstart brachten. In Niederdollendorf an der Auto-Fähre war schon viel los. Die ganze Wiese am Rhein wimmelte nur so von Triathletinnen und Triathleten, die es sich momentan noch relaxed in der Sonne gemütlich gemacht hatten. Unter ihnen auch Faris al Sultan, der Gewinner des IRONMAN von Hawaii 2005 und erst kürzlich des IRONMAN Malaisia. (IRONMAN - Langstreckentriathlon: 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen). Es war noch genügend Zeit, um sich in Ruhe vorzubereiten. Neoprene-Anzug an, Badekappe, Schwimmbrille, alte Badelatschen für die Fähre, alles andere wurde in einen Kleidersack verstaut, der wiederum in große weiße Säcke zum Rücktransport in den Zielbereich deponiert wurde.

SchwimmstartEndlich war es soweit, etwa um 10 Uhr gingen alle auf die beiden Fähren, die eine für die Ligastarter und die Staffeln, die andere Fähre für die Startgruppen 1, 4, 5, 6, kenntlich an den unterschiedlichen Farben der Badekappen. Ich war in Startgruppe 6 mit den pinkfarbenen Kappen, die als letzte Gruppe startete. Da wir doch recht lange auf der Fähre standen, war ich froh über meine alten Badelatschen. Als das Startsignal für uns ertönte, stürtzen sich alle nach und nach in die Fluten und wurden sofort von der Strömung mitgenommen. Dadurch entstand nicht das übliche Gedrängel beim Schwimmstart. Das Wasser war erstaunlich sauber und angenehm. Natürlich hat man im Rhein auch ein paar Wellen und muss versuchen, immer in der stärksten Strömung zu bleiben, um schneller vorwärts zu kommen. In Ufernähe ist ja die Strömung schwächer und kehrt sich zum Teil sogar um. Als wir an der Rohmühle vorbei kamen, hörte ich aus einem Begleitboot den Ruf "nach rechts". Bald wußte ich warum, denn ich schwamm nicht schnell genug in Richtung Ufer und wurde durch die Strömung fast ein Stück am Schwimmausstieg vorbei getrieben, nur dadurch, dass ich mich umdrehte und schräg in Richtung Ufer schwamm, konnte ich ein weiteres Abtreiben verhindern.

Der Weg zur Wechselzone war nach der Rampe vom Ufer zur höhergelegenen Wiese am Rheinuferweg relativ kurz, denn die SchwimmausstiegStartgruppe 6 war gleich in dem Wäldchen noch weit vor der Terrasse an der Rohmühle platziert worden. Der Wechsel klappte dank der guten Vorbereitung reibungslos und kurze Zeit später lief ich barfuß aber mit Radhelm und -brille auf dem Weg durch die restliche Wechselzone und schob mein Rad, das schon mit den Radschuhen bestückt war neben mir her. Am Ende der Wechselzone kam die Zeitmessmatte und danach durfte man aufsteigen. Etwas problematischer als beim Üben war es schon, schnell in die Radschuhe zu schlüpfen. Die Füße waren ja auch etwas feucht. Aber dann war es geschafft und auf der Ausfahrt zur Radstrecke konnte ich dann schon richtig in die Pedalen treten.

Der erste Anstieg auf der Oberkasseler Straße nach Niederholtdorf hatte es gleich in sich, aber er war mir ja bereits vom Training her bekannt. In Niederholtdorf standen viele Anwohner am Straßenrand und feuerten die Athleten tüchtig an. Dies war auch noch in weiteren Orten der Fall und hat mir sehr gefallen. Über Stieldorf ging es nach Birlinghoven zunächst bergab und man konnte ordentlich auf Tempo fahren. Bis Uthweiler verlief die Straße zwar leicht ansteigend aber der nächste richtige Anstieg führte uns auf den Höhenzug von Söven hinauf. Leider begann es auf der Hennefer Seite zu regnen und die Serpentinen nach Hennef hinunter mußten etwas vorsichtiger gefahren werden. Dann die Talstraße durch Hennef nach Lanzenbach, wo der nächste heftige Anstieg auf uns wartete. Ich konnte immer wieder andere Fahrer überholen, was natürlich auch motvierend wirkte. Die Strecke nach Westerhausen zurück ins Hanfbachtal volles Tempo, denn hier war es wieder trocken. Bis fast nach Krautscheid ging es nun auf vertrauten Strecken durchs schöne Hanfbachtal. Nur kam mir diesmal die Strecke irgendwie kürzer vor. Na, kein Wunder, Anfang des Jahres bin ich sie ja meist gelaufen und erst in den Wochen nach dem Bonn-Marathon des öfteren auf dem Rad gefahren. Dann der Anstieg über Sassenberg nach Eudenbach, der es auch in sich hat. Hier sprang mir beim Schalten auf das kleine Kettenblatt fast die Kette runter und ich mußte kurz anhalten. Aber es ging noch einmal ohne größeren Zeitverlust ab und ich konnte gleich weiterfahren. Von Eudenbach bis Oberpleis kann dann wieder auf Tempo gefahren werden, da die Strecke größtenteils abschüssig ist. Erst in Wahlfeld geht es wieder bergan und auf schmalen Wirtschaftswegen über die A3 und dann hinunter nach Oelinghoven und Stieldorf. Bei der Abfahrt erwischte uns ein dicker Regenschauer, der so richtig kalt war. Ich war anschließend froh, als es in Stieldorf wieder bergan in Richtung Hoholz Kreuzung und dann nach Holtdorf ging. Hier war der schlimmste Schauer schon wieder vorbei, nur die Straße war noch naß, so dass man bei der Abfahrt auf der Oberkasseler Straße wieder verhalten in die Kurven gehen mußte. Der Rest der Strecke, die Umfahrung von Radsport Hübel kann kaum noch auf Tempo gefahren werden, trotzdem überholte ich hier noch einige. An den Zeitmessmatten am Beginn der Wechselzone hieß es absteigen, ich bekam nur nicht so schnell meine Schuhe aus, deshalb habe ich sicherheitshalber ausgeklickt und bin in Radschuhen gelaufen. Zum Glück war es ja nicht weit.

Beim Lauf nach der ersten RundeRad abstellen, Helm ab, Laufschuhe an und los. Jetzt kam meine Parade-Disziplin. Deshalb gab ich auch gleich ordentlich Gas. Auf der Rheinuferpromenade überholte ich viele Läuferinnen und Läufer, dass kennt man bei Volksläufen nur, wenn man von hinten startet. Ich merkte aber, dass ich nicht so frei wie sonst atmen konnte, weil die Lunge so wie eingeklemmt wirkte. Nach drei Kilometern hatte ich folglich Seitenstechen, was ich sonst gar nicht kenne. Erst einmal ein paar Schritte ruhig gehen, dann ging es weiter und nun auch besser. Ich konnte jetzt wesentlich lockerer laufen und hatte auch auf der zweiten Runde keine Probleme mehr. Als ich wieder am "Bonner Bogen" war, sah ich Herbi und Geli, kurz danach Antje, die ein Foto machte und danach Konrad, der mich ebenfalls anfeuerte. Jetzt noch einmal durch die ganze Wechselzone und dann noch die zweite Runde laufen. Ich konzentrierte mich auf ein gleichmäßiges Tempo und zog auf dem letzten Stück noch etwas an. Der Zieleinlauf war dann ein tolles Highlight. Mein erster Triathlon auf dieser Distanz und meine erste Teilnahme in Bonn. Mir ging durch den Kopf, dass ich, obwohl ich sogar ca. 15 min länger unterwegs war als beim Bonn-Marathon, mich im Klaus und ich nach dem WettkampfZiel lange nicht so ausgelaugt fühlte wie damals auf dem Bonner Marktplatz. Es ist vielleicht die Verschiedenheit der Belastung in den drei Disziplinen. Vielleicht habe ich mich auch noch nicht zu 100% gefordert, weil ich ja die Strecke vorher noch nicht komplett einschätzen konnte.

Die Zielverpflegung war 1A, sehr vielfältig und hat sofort verbrauchte Kohlenhydrate zurück gebracht. Klaus brachte mir gleich eine Triathlon-Tasse mit Apfelschorle, anschließend unterhielten wir uns noch etwas über den Wettkampf. Auch das anschließende Treffen mit Antje sowie Anne und Bernd war schön und ich konnte es nun ganz entspannt genießen. Nächstes Jahr wieder... na klar doch! Vielleicht schaffen wir es ja, mal eine LLG-Staffel an den Triathlon-Start zu bringen.

Es war auf jeden Fall ein tolles Erlebnis und ich bin stolz, es geschafft zu haben! Das Training hat mir viel Spaß gemacht, weil es so vielseitig ist. Allerdings ist es anstrengender, zeitaufwändiger und organisatorisch anspruchsvoller als reines Lauftraining. Aber es lohnt sich! Olaf

 

Fotos: Fotos vom 18. Kaisers Bonn-Triathlon

 

Links: PSV-Bonn Triathlon-Abteilung | Tourentipp Radstrecke Bonn-Triathlon 2008

 

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