Besuch auf dem Jüdischen Friedhof in Siegburg - Bericht von Dierk Vollmer

Jüdischer Friedhof in SiegburgAm vergangenen Sonntag besuchten 4 LLGer und weitere 4 Interessierte den Jüdischen Friedhof in Siegburg. Harry Bergold hatte dies ja bereits angekündigt und so wurden wir von einem seiner Bekannten, einem profilierten Insider, sachkundig und in lockerer Weise über die jüdische Form der Bestattung informiert. Hier nur einige Details. Die Jüdische Gemeinde geht auf das 13.Jahrhundert zurück und ist eine der ältesten im Rheinland. Der älteste erhaltene Grabstein ist aus dem Jahr 1785. Erstaunen löste die auf dem Bild ersichtliche Lebenszeit 5598-5650 aus (jüdische Zeitrechnung), die an einem älteren Grabstein eingemeißelt ist. Ansonsten waren wir sehr beeindruckt durch die Lage des Friedhofs auf einem Hügel sowie durch den uralten Baumbestand.

Jüdischer GrabsteinDer Besuch endete für alle in einem nahe gelegenen italienischen Cafe, in dem Harry und sein Bekannter weiteres Insiderwissen aus Siegburg mitteilten. Da der Tag so erfolgreich war, wurde angeregt, für die LLG einmal eine Stadtbesichtigung in Siegburg durchzuführen.

(Birgit Wilms, Herbert Bergold, Thomas Schmitz, Dierk Vollmer)

 

 

 

Noch einige Informationen über den Jüdischen Friedhof in Siegburg (Quelle: www.siegburg.de )

Die knapp 6 300 Quadratmeter große Gesamtanlage des jüdischen Friedhofs steht unter Denkmalschutz. Der älteste von 364 erhaltenen Grabsteinen stammt aus dem Jahr 1696. Der erste Nachweis eines jüdischen Friedhofs in Siegburg findet sich in städtischen Protokollen aus dem 16. Jahrhundert. So erklärt eine Siegburger Bürgerin namens Geitgen im Jahr 1541, sie habe einen Garten verkauft und der liege am Judenfriedhof. Die Friedhofsanlage an der Heinrichstraße ist die älteste im Rhein-Sieg-Kreis, die in traditioneller Form und auf einer Anhöhe gelegen, den Charakter historischer Judenfriedhöfe widerspiegelt. Sie ist geprägt durch den alten Baumbestand und die für den jüdischen Glauben typische Unberührtheit der Gräber. Am 23. September 1962 wurde in deutscher und hebräischer Sprache ein Gedenkstein für die Opfer des NS-Regimes errichtet.

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