Mit dem Rad durch das autofreie Siegtal am 20. August 2006
Berichte von Bernd Nitsche Olaf Kucher Antje Kucher
Die Fotos von unserer Tour findet Ihr in der Bildergalerie
KM ohne Ende
Jedes Jahr bietet sich beim autofreien Siegtal die Möglichkeit relativ viele abgasfreie, flache Kilometer auf dem Radel abzuspulen. Diese Chance wollten Anne und ich wieder mal nutzen, nachdem wir schon vor zwei Jahren auf dieser Strecke unseren Kilometerrekord auf 200 erhöht hatten. Dieses Jahr hatten wir reichlich Unterstützung von einigen LLG-lern. Team 1 (Antje, Uschi, Anne und Manfred) und Team 2 (Dierk, Olaf und ich) machten sich gegen 8:30 auf die Socken, um das Siegtal zu erkunden.
Von Team 2 kann ich folgendes berichten:
Uneinig war sich die Truppe nur in Bezug auf die Pausenwahl und die dabei zu verzehrenden Speisen. Während der Eine versuchte sich durch Powergels früh einen Vorteil zu verschaffen, glaubte der andere das ein Steak zum Frühstück noch bessere Wirkung erzielen könnte. Jedenfalls waren wir Jungs sehr überrascht wie schnell sich die km auf unseren Minicomputern aufsummierten. Mich wunderte nur, dass keiner Anstalten machte umkehren zu wollen, obwohl mein Tacho für die halbe Wegstrecke schon die vorgesehenen 100 km anzeigte. Zu meiner nicht unwesentlichen Verwunderung wollte Olaf nun auch diese Zahl auf seinem Tacho sehen, und ihm fehlten noch ein paar dieser Kilometer da er eine kürzere Anfahrt zu unserem Treffpunkt hatte. Na ja, dann werden es halt noch ein paar mehr, was soll`s. Hinter Siegen waren dann zum Glück doch noch alle zufrieden mit der Ziffernfolge auf dem Tacho. Jetzt konnte mit der Rückfahrt endlich die Schlemmertour beginnen. Diverse Würste, Frikadellen und Salate wurden am Wegesrand eingesammelt und eilig verzehrt (Dierk war nämlich dabei und Dierk hat selten genug Zeit). Glücklich und zufrieden trafen sich die Teams dann zum gemütlichen Ausklang in der Sieglinde, um das Erlebte auszutauschen und die von der Mehrzahl der Teilnehmer erzielten Kilometerrekorde zu würdigen (Team 1: ca. 110-130 km, je nach Anfahrtsweg, Team 2: ca. 200-215 km). Insgesamt ein sehr gelungener und geselliger Sportlertag.
Auf ein Neues im nächsten Jahr....dem bleibt eigentlich gar nicht mehr viel hinzuzufügen. Vielleicht nur dies. Wir hatten auf der Hinfahrt nach Siegen wunderbar freie Fahrt, da erst wenige Radler unterwegs waren. Dazu kam das nahezu ideale Radfahrwetter, auch wenn sich der Himmel manchmal etwas durch Regenwolken verdunkelte und der Wind immer von vorn kam. Ein kräftiger Schauer erwischte uns auf der Rücktour, kurz vor dem Straßentunnel in Siegen. Dort konnten wir nicht einmal hinein, weil alle einfach am Eingang stehenblieben und so die Straße absperrten. Ein paar kritische Situationen gab es trotz aller Vorsicht, weil einige offenbar völlig sorglose Zeitgenossen aus heiterem Himmel nach links auf die andere Straßenseite wechseln wollten. Da waren sogar die Kinder auf ihren Minirädern berechenbarer. Trotzdem ist es immer wieder schön, so ganz ohne Autoverkehr durch´s Siegtal zu fahren. Es gibt immer etwas zu Sehen... und auch zu Futtern ;-)
Ein Tandem mit einem blinden Sozius lieferte sich mit uns mehrere Kilometer ein Rennen, wir gaben ihnen dann gnädig etwas Vorsprung, bevor wir sie in Stein wieder überholten. So geht es ja nun auch nicht... ;-)
Es hat viel Spaß gemacht, mit Euch Beiden unterwegs zu sein! Bernd, danke auch für die tolle Führungsarbeit!
Ich kann mich nur anschließen... auf ein Neues im nächsten Jahr! Olaf...Ich möchte die Berichte von Bernd und Olaf noch um die Erlebnisse von Team 1 ergänzen:
Nach dem Start von Team 2 brachen Anne und ich ebenfalls auf und radelten bei einem schönen Gespräch nach Eitdorf, wo bereits Uschi und Manfred auf uns warteten. Von dort aus fuhren wir vier gemeinsam weiter. Da ich in diesem Jahr noch nicht viel Rad gefahren bin, war ich sehr froh über die moderate Geschwindigkeit, die meine Begleiter vorlegten. Was an Power sowohl in Anne als auch in Uschi steckt wurde mir klar, als die beiden so manch trainiert aussehenden Radfahrer mit einem etwas schnelleren Antritt das Fürchten lehrten. Es war von hinten schon lustig anzuschauen, wie so mancher Mann bei diesen "Rennen" versuchte, sein Gesicht zu wahren. Aber zum Glück waren dies immer nur kurze Episoden, denn die meiste Zeit über haben wir uns beim Radeln schön unterhalten und die Umgebung genossen. Ich habe auch immer wieder die Atmosphäre auf mich wirken lassen, denn alles, was sich irgendwie rollend fortbewegen konnte (Radler, Inliner usw.), war an diesem Tag im Siegtal unterwegs. Die Palette der Radler reichte von ambitionierten Rennradfahrern bis hin zu gemütlich vor sich hin rollenden Familientrossen. Besonders lustig waren die ganz Kleinen auf ihren Minirädern anzuschauen, die mich so manches Mal mit ihren riesigen Helmen an kleine Kopffüßler erinnerten. In den Ortschaften waren allerorts verschiedene Futterstände aufgebaut, so dass man nicht befürchten musste, unterwegs irgendwo zu verhungern. Da alles immer sehr appetitlich angerichtet war und herrlich verlockend duftete, wurden wir das eine ums andere Mal schwach und haben uns regelrecht durch das Siegtal "hindurch gebissen". Und so labten wir uns an Brötchen, Reibekuchen, Würsten, Eis und und und … - man muss ja nicht alles verraten ;-). Zu unserer Ehrenrettung möchte ich aber noch hinzufügen, dass wir nicht nur gefuttert haben. Denn am Ende der Tour hatten wir alle vier mindestens 110 km auf dem Radcomputer bzw. in den Beinen.
Kurzum, wir fuhren bis Wissen, wo wir, um dem Stadtnamen gerecht zu werden, unsere Allgemeinbildung mit einer kurzen Besichtigung des Ortskerns aufpäppelten. Das muss schließlich auch sein. Auf dem Rückweg hatten wir Glück und "überstanden" einen Regenschauer unter dem Dach einer rustikalen Holzhütte. Wir sollten auf dem Rückweg noch einige kleinere Schauer erleben. Aber diese waren nicht schlimm. Und das nicht ganz so freundliche Wetter hatte auch sein Gutes, denn dadurch waren nicht so viele Leute unterwegs, wie in den vergangenen Jahren. Leider hatte der Wind zwischenzeitlich gedreht, so dass wir ihn beim Fahren wieder gegen uns hatten. Aber der luftige Geselle konnte unsere erfolgreiche Rückkehr nicht verhindern. Unsere schöne Tour endete an der Sieglinde, wo wir gemeinsam einen letzten Erfrischungstrunk zu uns nahmen und die Ankunft von Team 2 erwarteten. Es war für uns alle ein sehr gelungener Tag und ich hoffe genauso wie Bernd und Olaf auf eine Wiederholung im kommenden Jahr. Und vielleicht hat jetzt der eine oder andere LLG-ler Lust darauf bekommen, dann auch dabei zu sein.