3. Falke Rothaarsteig Marathon und Halbmarathon
am 21.10.2006
Neben Mallorca, Hachenburg, Dresden, Magdeburg, Drachenlauf in Königswinter, und zahlreichen anderen Veranstaltungen an diesem Wochenende war die Auswahl verdammt groß und die Entscheidung, wo ich denn nun laufe, nicht ganz so einfach. Im südlichen Sauerland in Schmallenberg/Fleckenberg fand dieses Jahr zum 3. Mal der Rothaarsteig Marathon statt. Im September lief ich den P-Weg Halbmarathon im Sauerland, dieser hat mir schon total gut gefallen. Dort fand ich dann die Ausschreibung vom Falke Rothaarsteig Marathon. Diese hat mich direkt angesprochen und meine Pläne in Dresden zu laufen schmiss ich schon dort über Bord.
Das Sauerland verbinde ich mit Urlaub und Entspannung. Eine Veranstaltung in der City, wo es um Zeiten geht, ist mir am Ende einer Saison zu stressig. Daher berichte ich heute von der Halbmarathonstrecke (22,1 km) beim Falke Rothaarsteig Marathon. Freitagnachmittag lud der Veranstalter zu einem Kennenlernlauf ein. Das Angebot nahm ich wahr. Es ging 10 km entlang der Marathonstrecke. Hierbei wurde uns schon mal ein kräftiger Anstieg gezeigt, damit wir wissen, was im Sauerland so gebacken ist. Bei diesem Lauf erfuhr ich dann auch, dass der Halbmarathon härtere Anstiege hat als der Marathon. Noch härter, als dieser?! In meinem Kopf schwirrten schon Gedanken wie ummelden usw. Aber nix da, so ein paar Hügel werd ich schon schaffen! Abends gab es im Jagdhaus in Fleckenberg eine kleine Pastaparty. Leider fehlten die Teilnehmer und man war mit den Helfern fast allein in der Halle. Da der Start Samstagmittag 12 Uhr für die Marathonläufer und 12:15 Uhr für den Halbmarathon war, so fuhren die meisten am Samstag nach dem Frühstück erst los. Dennoch tat das der Stimmung am Freitagabend keinen großen Abbruch.
------Profil 22,1 km 425 HöM -------------------------------Profil Marathon 838 HöM
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Der Samstag fing nicht sehr schön an, es war kalt und regnerisch. Daher hatte ich keine große Lust mich warmzulaufen und stand mehr oder weniger "kalt" am Start mit den Halbmarathonläufern und den Walkern. Die Marathonläufer waren schon seit 15 min unterwegs. Allerdings wurde es mir ganz schnell warm, denn schon bei km 1 ging es steil bergauf und mit 4 weiteren Frauen kämpfte ich um die Führungsposition. Diese habe ich dann schon bald übernommen und bis km 6 ging es eine steile kurvige Straße hinauf zum Jagdhaus in 660 m Höhe. Der Start ist auf 360 m. Von km 7 bis km 9 hat man Zeit sich etwas auszuruhen, da dieser Streckenabschnitt flach verläuft. Dann geht es zum höchsten Punkt der Strecke, dieser wird bei km 12 erreicht und liegt auf 710 m.
Ein Läufer neben mir fragte mich, ob ich gut bergab laufen könnte, Ich sagte: "es geht so!" Daraufhin antwortete er, dass er sich jetzt freue, denn auf den nächsten 3 km geht es steil bergab und man verliert auf 3 km etwa 300 m an Höhe. Er sprach den Satz gerade zu Ende, da war er schon fast aus meiner Sichtweite. Ich hingegen ließ es ruhig angehen, denn ich kenn die Nebenwirkungen, die 1-2 Tage später auftreten sehr gut. Beim Dorfhaus Latrop, dass man bei km 15 erreicht stand ein Schild mit dem Schriftzug "noch 7 km bis zum Ziel". Am Tag zuvor, sagte mir ein freundlicher Helfer, dass man auf dem Stück noch ordentlich Tempo machen kann, wenn man sich zuvor nicht verausgabt hat. Denn das letzte Stück entlang einem Bach, verlaufen flach und auch leicht bergab. Da ich mich noch super fühlte, lief ich hier 4 min/km und überholte nach und nach andere Läufer. Vor mir sah ich dann mehr oder weniger fast gehend, den Mann, der sich zuvor sooo riesig auf das Bergabstück freute. Als ich neben ihm war, sagte er: "Du läufst super, ich kann nicht mehr, ich bin platt." Diese Art Nebenwirkung tritt auf, wenn man es Bergab zu sehr übertreibt und vergisst, wie weit es noch bis ins Ziel ist. Letztendlich erreichte ich nach 22,1 km das Ziel mit neuem und um 5 min verbessertem Streckenrekord in 1:41.
Etwa 3 min später, als ich gerade mein erstes Bier in der Hand hielt, erreichte die 2. Frau das Ziel. Ich staunte nicht schlecht, denn das war die Siegerin vom P-Weg Halbmarathon. Beim P-Weg war ich 3. Einen Tag vor dem Start sagte ich zu Udo Lohrengel, dass ich gern gewinnen würde, aber wenn die Siegerin vom P-Weg am Start ist, habe ich eigentlich keine Chance. So kann man sich täuschen und das ist auch das schöne am Laufen, man weiß nie wie es ausgeht. Hat man sich am Vortag noch hundeelend gefühlt, läuft man am Marathontag vielleicht Bestzeit, oder manchmal leider auch andersherum. Zum Schluss möchte ich noch erwähnen, dass man sich nicht von dem relativ hohen Startgeld für einen Landschaftslauf (18 Euro für HM) abschrecken lassen soll. Jeder Teilnehmer erhält ein Falke Funktionshirt und zwar ohne Werbeaufdruck. Wer weiß, was die Textilien kosten, der kann auch das Startgeld einordnen. Fazit: eine schöne Veranstaltung, die sicher schon im nächsten Jahr die 1000 Finisher im Ziel begrüßen darf!Auf der Marathonstrecke war Burkhard Lennartz anzutreffen. Da die Marathonläufer um 12:15 Uhr gestartet sind, stellte ich mich gegen 15 Uhr an das Ziel um auf Burkhard zu warten. Es dauerte nicht lang, da kam er dicht auf den Fersen des Führenden. Burkhard wurder 2. mit 2:56. Im Ziel sagte er, dass er mit der Zeit nicht gerechnet habe. Den Führenden zu verfolgen macht schnelle Beine und ich war mir auch sicher, dass er unter 3 Stunden bleiben wird. Das Sauerland dürfte nach seinen Vorlieben bestimmt noch etwas hügeliger sein!!! Marlen Günther