Oberelbe Marathon am 30.04.2006

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Schiff Start Udo Udo
Marlen im Ziel Udo im Ziel Siegerehrung Marlen im Ziel

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Oberelbe Marathon am 30.04.2006

42,195 km Elbradweg von Königstein nach Dresden

Marlen: Da ich in Dresden geboren bin und im Herbst den Dresden City Marathon laufen möchte, habe ich beschlossen, auch den Frühjahrsmarathon in der alten Heimat zu laufen. Bei der Gelegenheit sieht man auch die Verwandtschaft wieder, was schon Freude genug ist. Dies war aber nicht die einzige Freude, die ich an dem Wochenende erlebte. Freude allein, war schon, dass der Marathon nicht wegen Hochwasser abgesagt werden musste. Denn der Elbradweg stand einige Wochen zuvor noch unter Wasser. Aber viele fleißige Helfer, konnten den Radweg nach Pegelrückgang von Schlamm befreien. Bereits am Donnerstag sind meine Eltern und ich in Königstein angereist. Königstein ist der Startort und dort gibt es schöne und vor allem sehr günstige Ferienwohnungen. http://www.saechsische-schweiz-touristik.de/ Samstag sind wir nach Dresden gefahren. Die Marathonmesse im World Trade Center ist ganz in der Nähe von der Altstadt. Neben der Semperoper und der Frauenkirche kann man sich noch zahlreiche andere Sehenswürdigkeiten ansehen. Nachdem es nun die ganzen Tage ununterbrochen geregnet hat, war die Stimmung für den Marathon eher am Nullpunkt und die Vorfreude hielt sich in Grenzen. Am Sonntag kam dann aber doch alles anders. Am Morgen waren noch 4 Grad und der Moderator am Start rief zum Wintermarathon auf. 9.30 Uhr zum Startschuss waren aber schon 7 Grad und die Temperatur steigerte sich stündlich bis auf 15 Grad. Von Königstein liefen wir erst nach Strand, dann nach Rathen km 5 und weiter zu km 10 in Wehlen. Die Aussicht unterwegs war einmalig. Rechts der Lilienstein und links hinter uns die Festung Königstein. Neben uns die Elbe mit dem Schiff, auf dem die Marathonbegleitung nach Dresden gefahren wurde. Das Schiff fuhr bis KM 18 immer neben mir her. Schiffbegleitung beim Marathon ist doch eher ungewöhnlich! Dann liefen wir nach Pirna in die Innenstadt. Auf dem Marktplatz wurden wir von zahlreichen Zuschauern, einem Moderator und Cheerleadern empfangen und gefeiert. Auf dem Marktplatz in Pirna sind ebenfalls um 9.30 Uhr die Halbmarathonläufer gestartet. In der Innenstadt gab es einen bösen Anstieg auf Kopfsteinpflaster zu bewältigen. Auch der Weg von Königstein nach Pirna war wellig, aber das hat mir kaum etwas ausgemacht, da ich keine Trainingstrecke ohne Höhenmeter habe und das ständige rauf und runter gewöhnt bin. Die Sonne gab sich viel Mühe und brachte einige zum schwitzen, die sich viel zu warm angezogen haben. Ab der Halbmarathonmarke, dieser war wieder auf dem Elbradweg, wurde die Strecke flach. Unterwegs traf ich einen Läufer, den ich auch schon beim 30 km Lauf in Friedberg getroffen habe. Er sagte, dass es beim Oberelbe Marathon sehr ruhig wäre und nicht viele Zuschauer an der Strecke stehen. Sicher war nicht so viel los wie bei einem Citymarathon, aber für einen Landschaftsmarathon war doch einiges los. Jedenfalls war es mir nie langweilig, der Blick zum Elbsandsteingebirge entschädigt alles. Ich überholte einen Rückwärtsläufer der sich vorgenommen hat, die Halbmarathonstrecke rückwärts zu bewältigen. Da würde ich keine 500 m durchhalten! Die Zeit verging total schnell und schon sah ich das blaue Wunder (eine der schönsten und ältesten Brücken Dresdens) vor mir und wusste, dass hier KM 35 ist. Es war zwar jeder Kilometer ausgeschildert, aber irgendwann bin ich nur noch gelaufen ohne zu schauen wo ich gerade bin. Ich erinnerte mich wie mein Vater am Vortag in Dresden zu mir sagte: „Wenn Du hier beim blauen Wunder bist, ist es nicht mehr weit!“ Weit war es nun wirklich nicht mehr, aber verdammt einsam. Ich überholte zwar noch so manch einen Läufer, den ich am Start gesehen habe, aber ab km 35 lief ich völlig allein. Hier war eine kleine Brücke für den Marathon gebaut, da der Radweg für ein kurzes Stück noch unter Wasser stand. Bei Km 40 liefen wir dann von dem Elbradweg zum Heinz-Steyer-Stadion, dem Ziel. Als ich im Stadion angekommen bin, hörte ich den Moderator wie er sagt:“ Hier kommt unsere 2. Frau Marlen Günther nach 3:04.“ Ich lief über Matten, links und rechts hinter der Absperrung, klatschten viele Leute. Ich stoppte meine Uhr, war sicher, dass ich im Ziel bin und joggte langsam weiter. Bis ich nach 100 m die Uhr sah und da nochmals Matten lagen. Ich bin noch mal losgespurtet, bis ich dann wirklich im Ziel war. Leider habe ich hier Zeit verschenkt, aber der 2. Gesamtplatz bei den Frauen, beste Deutsche im Marathon und der Altersklassenrekord in der Frauen Hauptklasse gehören mir! Außerdem freute mich, dass ich es geschafft habe gleichmäßig durchzulaufen. Nach 21,1 km hatte ich 1:32:21. Ich bin also die 2. Hälfte im gleichbleibenden Tempo gelaufen. Im Ziel wurde ich von meiner Familie empfangen, Eltern, Tante, Oma, Cousine mit Kindern, alle waren da und freuten sich mit mir. Der besondere Dank gilt meinen Eltern, die beiden haben mich einmalig an der Strecke verpflegt und ich habe sie insgesamt 5 mal angetroffen!

 

Udo:Die 9. Austragung am 30.04.06 konnte ohne Schwimmflügel absolviert werden. So wie die Elbe fiel, stieg die Stimmung. Am Morgen waren es lausige 3° und nur für Wintersport geeignet. Dennoch schickten sich über 1000 Nasen an, den Weg von Königstein nach Dresden zu Fuß zurückzulegen. Darunter auch Marlen Günther, die sich vorgenommen hatte, die km in zarten 4:25 zu laufen und dabei sollte ich ihr „helfen“. Bei km 10 in 44:15 war es ihr zu langweilig und sie zog von dannen. Bei HM war sie noch gut zu sehen. Bei km 30 musste ich schon Adleraugen aufsetzen und bei 35 ward sie entschwunden. Bei mir lief es bis 30 wir vorgenommen in 2:14 ganz gut. Die nächsten 5 in etwa 23 Minuten und dann kam das Blaue Wunder. Eine Brücke, unter der ein Verpflegungsstand lockte. Ich hielt an und trank im Gehen und das war mein Verderben. Danach kam ich nicht mehr in die Hufe. Nach einem km in 5:30 h packte ich meinen Plan für heute weg und trabte Richtung Dresden. So konnte ich alles sehen, was geboten wurde und lief dementsprechend locker ins Stadion ein, während ich ansonsten für nix ein Auge gehabt hätte. Nach 3:19 war die Schicht mit einigen Überminuten gelaufen und denke, dass ich es in einigen Wochen in Mannheim vielleicht besser hinkriegen kann.

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