Berichte vom Drachenlauf am 23.10.2005

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Ergebnisse:

Name
Zeit
Platz Gesamt
Platz Frauen
Platz AK
AK
Marlen Günther 2:17:27 87./406 5./63 2./7 HK
Antje Kucher 2:24:04 139./406 9./63 2./21 W40

 

Antje:

Wie kann man den Drachenlauf von Königswinter, der am 23. Oktober 2005 zum 4. Mal veranstaltet wurde, wohl am besten beschreiben? Mir fallen dazu zuerst die folgenden Punkte ein: 980 Höhenmeter, die

Marlen und ich, wir haben uns auf die Strecke gewagt, tatkräftig unterstützt und angefeuert von Corina und Olaf.

Start und Ziel des Drachenlaufes liegen in Thomasberg. Die Gesamtstrecke bot uns viele Sehenswürdigkeiten des Siebengebirges, darunter den große Ölberg, den Lohrberg, die Löwenburg, den Drachenfels sowie den Petersberg. Um diese Höhen nacheinander zu erklimmen und die dortigen Aussichten genießen zu können, mussten wir immer wieder in´s Tal hinab, wie man dem beigefügten Höhenprofil entnehmen kann. Die Laufstrecke führte uns vorwiegend auf Waldwegen entlang, die uns oft hohe Aufmerksamkeit abverlangten, damit wir nicht über Wurzeln oder Steine stolperten bzw. auf dem feuchten Laub ausrutschten. Dadurch fiel leider so mancher verträumte Blick auf die wunderschöne Herbstlandschaft doch etwas kürzer als gewünscht aus. Besonders genossen habe ich jedoch den Ausblick vom Drachenfels auf den Rhein und auf Königswinter. Mein weiteres Highlight war der Lauf durch das romantische Nachtigallental. Fast zu schade, um dort „nur durchzurennen“.

Aus läuferischer Sicht fand ich sämtliche Anstiege bis zum Drachenfels noch ganz annehmbar. Ein harter Brocken war der Anstieg vom Nachtigallental hinauf zum Petersberg. Nach 20 km bergauf und bergab sind 12% Gefälle, sich hinziehend auf eine Streckenlänge von 2 km, doch nicht mehr ganz so locker abzuspulen. Aber zum Glück wurde ich unterwegs immer wieder durch die fröhlichen Zurufe von Zuschauern angefeuert oder durch einen Smalltalk mit einem Mitläufer abgelenkt. Na irgendwie kam ich dann doch oben an und wurde, wie alle anderen Läufer am letzten Verpflegungspunkt fröhlich empfangen. Ganz Hartgesottene konnten sich hier sogar noch mit einem Schluck Sekt stärken, bevor es wieder hinab nach Thomasberg ging. Ich widerstand der Versuchung, denn die abfallende Strecke auf nassem Laub erforderte doch noch etwas Aufmerksamkeit. Außerdem wollte ich die letzten 4,5 km ja auch nicht in Schlängellinien absolvieren.

Im Ziel angekommen wurde ich ganz lieb von Corina und Olaf begrüßt. Marlen war bereits seit einigen Minuten im Ziel. Sie hat, trotz Magenkrämpfen, einen tollen Lauf absolviert und eine sehr gute Zeit erreicht. Ich habe mich auch gefreut, da ich meine avisierte Zeit um 6 Minuten unterboten hatte. Die anschließende Siegerehrung ist auch kaum mit anderen Veranstaltungen vergleichbar. Sie wurde mit soviel Humor moderiert, dass sich alle Beteiligten wie kleine Sieger fühlten. nach oben

 

Marlen:

4. Königswinterer Drachenlauf am 23.10.2005

1 Jahr lang habe ich mich nun auf das vorletzte Oktoberwochenende gefreut. Denn an diesem Sonntag war die 4. Austragung des Drachenlaufes. Ein wunderschöner Landschaftslauf, auf 26,5 km gibt es 1000 Höhenmeter gratis dazu. Letztes Jahr bin ich noch mit Angst nach Königswinter/Thomasberg gefahren, aber dieses Jahr war es pure Vorfreude! Der Drachenlauf ist immer schon einige Monate vorher ausgebucht. Aus Naturschutzgründen dürfen nur 500 Laufwillige auf die Strecke. Man sollte sich also sehr früh anmelden!

Hat es doch die ganze Woche geregnet, so war zumindest an diesem Sonntag einigermaßen gutes Wetter. Zwar nicht sehr warm mit 15 Grad, aber zumindest trocken und hin und wieder mal ein paar Sonnenstrahlen.

Vor dem Start gab es einen 15 minütigen Aufwärmkurs. Alle Muskelgruppen wurden nochmal gedehnt und gelockert. Wie auch im letzten Jahr, lief die letzten 4 min vor dem Start, das Lied „the final countdown“ von Europe. Das Lied passt super zu der Stimmung im Startblock. Ich habe dann immer das Gefühl, dass es meinen Akku noch mal so richtig mit Energie füllt. 11 Uhr geht es dann los. Schon nach 500 mtr trafen wir auf eine Trommlergruppe. Ich glaube hier sind noch alle guter Stimmung, aber schon kurze Zeit später vergeht einem erstmal das Lachen. Es geht den kleinen Ölberg (331 m) bis zum großen Ölberg (461 m) nur Berg hoch. Endlich oben angekommen, geht es wieder hinunter auf Starthöhe. Berg runter war es etwas glitschig, denn durch den Regen waren die Wege teils etwas schlammig und die Blätter wurden zu Schmierseife. Unten angekommen ging es über die Seufzerbrücke. Nicht nur hier gab es Seufzer von Läufern, denn danach ging es rauf zum Lohrberg (435 m) und direkt weiter hoch zur Löwenburg (455 m). Danach darf man sich aber freuen, denn es geht lange runter auf (230 m), da kann man schön rollen lassen und der Puls kann sich wieder beruhigen. Dann geht es hoch auf den Namensgeber dieses Laufes, nämlich den Drachenfels (321). Es ist nur ein kurzer Anstieg und da oben gefällt es mir am besten. Hier oben wird man endlich mal belohnt, für die gesammelten Höhenmeter. Von der Laufstrecke aus hat man eine super Aussicht nach unten, hier stehen auch viele Zuschauer die die Drachenläufer anfeuern. Die folgenden Kilometer geht es bis auf 50 mNN sehr steil bergab. Das ist leider keine richtige Erholung, weil man sehr aufpassen muss. Außerdem merkt man diesen Abschnitt am nächsten Tag in den Beinen. Das gibt ganz ordentlich Muskelkater, wenn man es nicht gewöhnt ist. Im Nachtigallental angekommen, hat man 18 km in den Beinen. Von hier geht es dann den Bittweg hinauf zum Petersberg (331 m). Ich habe von einem Läufer neben mir erfahren, dass der Bittweg so heißt, weil sich die meisten Läufer hier wünschen „bitte, geh zu Ende“. 3 km und ca. 280 Höhenmeter sind schon ein Brocken, mit 9-20 % Steigung. Anfangs ist es noch recht harmlos, aber dann wird es immer steiler, kaum einer läuft hier noch. Dann hört man Geschrei und denkt, da sind Leute, haben wir es geschafft? Aber von wegen, da überquert man eine Straße, wo Zuschauer mit dem Auto hinfahren konnten, um die Läufer anzufeuern. Von hier geht es wieder in den Wald und weiter steil hoch. Aber nicht mehr lange, dann hat man das Schlimmste geschafft und erreicht die Petersbergkapelle. Hier werden die Läufer mit Wasser, Tee, Cola, Bananen und Sekt wieder aufgepeppelt. Jetzt kommt der schöne Teil, es folgt ein sanftes Bergabstück über eine Wiese mit Trampelpfad, danach noch einmal kurz hoch und weiter zu KM 25. Hier wurde ich von einem kräftigen Schauer geduscht, aber das fand ich ehrlich gesagt sehr angenehm. Das Salz wurde aus dem Gesicht gespült und außerdem war ich fast da. Zum Schluss passiert man wieder den Ort Thomasberg. Im Ort selbst geht es auch noch mal kurz rauf, das tut nach der Strecke etwas weh und dann hört man schon wie Zuschauer und Moderator die Zieleinläufer begrüßen. Berg ab in Richtung Ziel laufen, mag ich auch sehr gern. Da kann man noch mal richtig die Stimmung genießen und dann mit langen Schritten, ohne dass es schwer fällt das Ziel passieren. Im Ziel gibt es dann eine grandiose Verpflegung, sämtliche Wellnessgetränke, Rosinenbrötchen, Suppe, Marathonbrot, Popcorn, Haribo, Schokolade und sehr lecker: Drachenblut (Federweißer). Eine Sache hatte ich fast vergessen, das alles bekommt man für nur 15 Euro Startgeld! Kurz gestärkt, dann auf zu den Duschen und danach zu der herrlichen Massage in der Sporthalle. Vor allem muss man hier nicht sooo lange anstehen, wie bei einem Marathon, wo Tausende massiert werden wollen. Ich habe nur 2 min warten müssen. Letztes Jahr gab es für alle Finisher eine Waschtasche mit aufgedrucktem Drachen, diesmal gab es Drachenhandschuhe. Die anschließende Siegerehrung findet in einem großen Saal statt. Hier stehen viele Tische und Bänke, die sehr bald gefüllt sind. Nah aneinander wartet man bei schöner Musik und netten Gesprächen auf die Siegerehrung. Die ersten 3 Frauen und Männer des Gesamteinlaufes werden zuerst geehrt und danach die ersten 3 in jeder Altersklasse. Verkleidete Kinder im Drachenkostüm verteilen hier viele nette Präsente. Die Siegerehrung ist sehr schön und wird mit sehr viel Liebe und Mühen durchgeführt. Auf einer großen Leinwand, läuft ein Video von der Veranstaltung, hier kann man sich mit etwas Glück in das Ziel laufen sehen. Nebenbei wird Marathonbrot verteilt, gegessen, getrunken, viel geklatscht, gefeiert und gelacht.

Ich würde sagen, dass sich ein Besuch in Königswinter zum Drachenlauf lohnt, auch für alle, die weiter weg wohnen. Das wird garantiert ein schönes Wochenende am Rhein mit Natur pur! Marlen Günther

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Höhenprofil:

Höhenprofil Drachenlauf

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Streckenverlauf:

Streckenverlauf Drachenlauf

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